Deshalb trinkst du mehr Kaffee als all die anderen

Es gibt immer diesen einen Typen, der einfach nichts verträgt. Ihr wisst schon, der nach nur ein paar Schluck total abdreht wie ein Fünfjähriger, der zu viele Smarties gefressen hat. Manche können einfach nicht wie Erwachsene trinken.

Und das nach nur einem einfachen Latte Macchiato.

Natürlich reagiert jeder anders auf Koffein, dafür muss man nur die Italiener, die genüsslich ihre Espressi in den Cafés schlürfen, mit dem oben erwähnten Freund vergleichen. Wissenschaftler von der Northwestern University sagen jedoch, dass sie jetzt den Grund dafür gefunden haben. Es liegt an deinen Genen.

Andere Studien haben sich bereits den Zusammenhang zwischen Kaffeekonsum und deinen Genen angeschaut, bei der Studie aus Illinois, die vor ein paar Wochen in der Fachzeitschrift Human Molecular Genetics veröffentlicht wurde, ging es jedoch um die Zwischenprodukte in deinem Blut nach dem Kaffeetrinken.

Bei der Untersuchung mit 9.876 Teilnehmern haben die Forscher herausgefunden, dass die genetischen Varianten, die mit einer niedrigen Konzentration von Koffeinmetaboliten im Blut zusammenhängen, auch dieselben sind, die bereits vorher mit einem höheren Kaffeekonsum assoziiert wurden. Wenn dein Körper das Koffein also schneller verarbeitet, bleiben weniger Stoffwechselprodukte in deinem Blut zurück und du greifst wahrscheinlich zur nächsten Tasse.

Außerdem entdeckten die Forscher eine genetische Variante, die vorher nicht mit dem Koffeinstoffwechsel in Zusammenhang gebracht wurde (falls ihr euch fragt, welche: CYP2A6), sondern eher mit dem Nikotinstoffwechsel und Rauchgewohnheiten.

In einer Pressemitteilung meint Marilyn Cornelis, leitende Autorin der Studie und Dozentin für Präventivmedizin an der Northwestern University, dass diese Ergebnisse vorherige Untersuchungen bestätigen und die These unterstützt, „dass nicht jeder gleich stark auf eine Tasse Kaffee (oder ein anderes koffeinhaltiges Getränk) reagiert."

Wenn dich also das nächste Mal jemand fragt, wie oft du heute schon wieder zur Kaffeemaschine gerannt bist, kannst du es jetzt einfach auf deine DNA schieben. Hör nicht auf diese „Experten", die meinen, dass es so etwas wie Kaffeesucht gar nicht gibt.