Wenn's um Craft Beer geht, sind wir eigentlich so ziemlich offen für alles. Verdammt, wir würden sogar jedes noch so komische Bier wenigstens mal probieren.Obwohl wir einen Hang zum Abwegigen pflegen, konnten wir einige Bierexperimente von Craft-Brauern dieses Jahr nicht wirklich nachvollziehen. Lehnen wir uns also kurz zurück und lassen das Jahr (vielleicht bei einem kühlen Craft Beer) Revue passieren.Da war zunächst das Bier mit Hirschsperma. Ja, richtig gelesen: gebraut aus den Fortpflanzungsergüssen eines röhrenden Hirsches. Wir haben ja Verständnis dafür, dass die cremige Schaumkrone eines Stouts für einige das höchste der Gefühle ist, aber diese Bierkreation ging dabei noch einen Schritt weiter. Nunja, jeder nach seiner Façon, richtig? Im Interview hat uns der Schöpfer dieser ziemlich wilden Biersorte erklärt, dass das Bier für ihn eine Art soziales Experiment war, um zu sehen, wer sowas überhaupt trinken würde.Und die Leute haben es getrunken und einige haben auch die feine „Salznote" herausschmecken können.Doch das war nicht die abwegigste Craft-Beer-Story. Wir haben Geschichten gehört, mit denen selbst unser Bierexperte und Wanderbrauer Jeep Jarnit-Bjersgø von der Evil Twin Brewery, der für seine eigenwilligen Biere bekannt ist, nur schwer mithalten konnte.Chilenisches Craft Beer mit Nebel gebraut? Oh ja! Ein Typ aus Amsterdam, der mit Kartoffeln und Schnee Bier braut? Yep! Nicht zu vergessen auch die brasilianische Craft-Beer-Spezialität, die absichtlich mit Bakterien versetzt wird, oder das norwegische Bier mit Geld und Tiefkühlpizza.Diese zugegebenermaßen etwas gewöhnungsbedürftigen Biere bleiben natürlich nicht ohne negative Folgen für den Körper. Dieses Jahr mussten wir euch auch eine Schreckensnachricht überbringen: IPA verursacht Männerbrüste. Hey, nicht unsere Schuld! Der hohe natürliche Phytoestrogengehalt des Hopfens war's.Noch haben aber zum Glück nicht alle männlichen Bierliebhaber ein pralles Dekolleté entwickelt. Auch Wrestlinglegende „Stone Cold" Steve Austin ist noch nicht betroffen: Im Interview erzählte er uns, dass er mittlerweile von Bier aus Großproduktion Abstand nimmt und nur noch IPAs trinkt, am liebsten natürlich sein eigenes „Broken Skull IPA", das er zusammen mit einer Brauerei in Los Angeles produziert.2015 war aber auch ein gutes Jahr für Bier. Endlich haben sich Technologie und Craft Beer vereint: Ein italienischer Chemiker und Bierliebhaber hat eine App entwickelt, die mit Hilfe von DNA-Analysen das richtige Bier für dich aussucht. Ha! Ein weiterer Sieg für die Menschheit. Und Bier.
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