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Gesundheit

Ist gebratenes Gemüse wirklich gesünder?

Spanische Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Gemüse, das in Olivenöl angebraten ist, gesünder ist als gekochtes oder rohes Grünzeug. Klingt wie im Paradies.
Foto: imago | Südtirolfoto

Es klingt wie die Nachricht des Jahrtausends: Laut einer neuen Studie ist Gemüse, das in Olivenöl Extra Vergine angebraten wurde, gesünder ist als anders zubereitetes Gemüse, zum Beispiel gekochtes. Mit Olivenöl ist das Grünzeug sogar noch gesünder als roh.

Nein, das ist kein Scherz.


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Forscher der Universität Granada in Spanien meinen, dass Braten wirklich gut für die Gesundheit ist. Mit ihrer Studie, die kürzlich in Food Chemistry veröffentlicht wurde, wollten die Wissenschaftler herausfinden, ob der alte Glaube, dass Rohkost gesünder sei, auch wirklich stimmt.

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Die Antwort ist nein! Es ist sogar gesünder, das Gemüse anzubraten.

Der Schlüssel zum gebratenen Glück liegt im Olivenöl. Das gibt sogenannte Phenolverbeindungen an das Gemüse ab,die eine antioxidative Wirkung haben. Und Antioxidantien können das Risiko für verschiedene Krankheiten senken, zum Beispiel Krebs und Alzheimer.

Für ihre Untersuchungen haben die Forscher Kartoffeln, Tomaten, Auberginen und Kürbis auf verschiedene Art und Weise zubereitet: frittiert, kurz angebraten, in Wasser gekocht und in Wasser und Öl gekocht. Ihre Ergebnisse verbuchen sie als „Durchbruch für die Ernährungswissenschaft": Obwohl das Gemüse durch das Frittieren und kurze Anbraten in Olivenöl mehr Fett enthält, ist insgesamt auch der Anteil an Phenolverbindungen gestiegen. Gekochtes Gemüse hatte keinen gesteigerten Phenolgehalt—genauso wenig wie rohes Gemüse.

Unser Traum ist also wahr geworden: Wissenschaftler bestätigen endlich, dass Pommes gesund für dich sein können. Zumindest gesünder als rohe Kartoffeln.

Allerdings … (Du hast schon geahnt, dass irgendwo ein Haken war oder?) Die Extraladung Antioxidantien entsteht durch das native Olivenöl, das die eigenen Phenolverbindungen sozusagen überträgt. Wenn man das Gemüse also in anderen Fetten oder Ölen anbrät, hat das nicht die gleichen Vorteile. Und sind wir mal ehrlich: Das Frittierfett in den meisten Imbissbuden ist mit Sicherheit kein Olivenöl und damit gibt es auch keine gesunde Phenoldosis für dich und deine Pommes.

Cristina Samaniego Sánchez, eine der Autorinnen der Studie, meint: „Wir haben festgestellt, dass durch Frittieren in Olivenöl der Phenolgehalt am meisten gesteigert wurde. Das ist also eine optimale Zubereitungsart."

Wenn man mit Olivenöl brät, wird das Essen, und das bestätigen auch die Wissenschaftler, natürlich kalorienhaltiger. Cristina Samaniego Sánchez erklärt: „Dennoch: Wenn das Gemüse bereits vorher einen hohen Phenolgehalt aufweist, wird dieser durch das Garen mit Olivenöl noch weiter erhöht. Einfaches Kochen hat keinen Einfluss auf die Phenole."

Bye, bye gekochtes oder dampfgegartes Gemüse. Und Rohkost kann mal gleich wegbleiben. Schmeißt die Fritteuse an und schüttet das Öl in die Pfannen. Hauptsache ihr nehmt Olivenöl.