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Käse

Dir geht’s schlecht? Camembert ist die Lösung!

Gegen schlechte Laune hilft frische Luft, Bewegung und geschmolzener, weicher Camembert mit knusprigem Baguette und Rotwein.
Photo by Janelle Jones

Manchmal muss man einfach tonnenweise Essen verdrücken. Egal ob Sauwetter oder Herzschmerz, in solchen Situationen ist Käse meistens das beste Heilmittel. Er hilft bei allen möglichen Wehwehchen—bei Kalziummangel oder bei Heißhunger. Wenn du also in der Stimmung für ein cremiges und dekadentes Laktose-Date bist, dann ist Camembert der perfekte Partner.

Eine geniale Landwirtin namens Marie Harel erfand Camembert damals um das Jahr 1790 herum (für einen Käse ist das ziemlich jung). Der Erzählung nach gab ihr ein Priester aus der französischen Region Brie (Heimat des gleichnamigen Käses) wertvolle Tipps, was sie aus der extrem fetthaltigen Milch ihrer Kühe alles herstellen kann. Marie war von den Vorschlägen des Geistlichen ganz begeistert und entschied sich dazu, kleine brieähnliche Käseräder zu produzieren, die wegen ihrer süßen Größe schneller reifen würden.

Wie bei allen anderen Käsesorten auch erwärmt man bei der Herstellung von Camembert Milch, gibt Enzyme und Lab hinzu und lässt das Ganze dann gerinnen. Anschließend wird die geronnene Milch in kleine Stücke geschnitten, um der Masse so viel Molke wie möglich zu entziehen. Die Stücke werden in Formen gegeben und während der ersten zwei Tage ein paar Mal gewendet, damit die restliche Molke gleichmäßig abläuft. Danach werden die kleinen Käse-Babys mit weißem Edelschimmel, auch Penicillium camemberti genannt (klingt doch heilend, oder?), behandelt, was später zu dieser hellen und weichen Rinde wird. Im letzten Schritt lässt man die Camemberts noch ungefähr 21 Tage reifen.

Im Zuge der Industrialisierung baute ein Typ namens Ridel Holzkisten, in denen der Käse aufbewahrt wurde. So konnte man ihn über weite Strecken transportieren und er hielt sich länger. Heutzutage wird quasi jeder Camembert in einer dieser kleinen Holzkisten verkauft.

Zusammen mit der Holzverpackung, aber ohne Folie, kannst du den Camembert unter deinen Grill oder in den Ofen geben, bis sich die Oberfläche wölbt bzw. aufplatzt. Dann schneidest du mit einem zackigen Messer ein X in die Rinde und klappst die vier Ecken nach außen. Iss mit den Händen, tunke ein knuspriges Baguette in den geschmolzenen, warmen Käse und trink guten Wein dazu—vielleicht einen Spätburgunder. Dazu passt auch viel gemahlener schwarzer Pfeffer und Preiselbeeren und ein feines Sofa.

Amore!