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Auf Bali wird ahnungslosen Touristen Hundefleisch verkauft

Hähnchen-Satay muss nicht immer aus Hähnchen sein.
Kein Hundefleisch. Foto: Jeremy Keith | Flickr​ | CC BY 2.0

Einem neuen Bericht der Tierschutzorganisation Animals Australia (AA) zufolge werden in Bali jedes Jahr sieben Mal mehr Hunde getötet als während des berüchtigten Hundefleischfestivals im chinesischen Yulin.

Das ist eine erschreckende Anzahl – aber nur die Spitze des Eisberges. In dem Bericht heißt es weiter, dass ein Großteil des Fleisches dieser Hunde für den menschlichen Verzehr verwendet wird. Oft trifft es Touristen, die glauben, sich am Strand ein paar "Hähnchenspieße" zu kaufen.

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Hundefleisch zu essen ist auf Bali zwar nicht illegal, jedoch haben viele der jährlich mehr als vier Millionen Touristen auf der indonesischen Insel vermutlich kein großes Interesse daran, Hunde zu essen. AA sagt außerdem, dass einige Hunde mit Gift wie zum Beispiel Zyanid getötet werden, das auch für Menschen schädlich sein könnte.

Um an diese Informationen zu kommen, schleuste AA einen "verdeckten Ermittler" in den Hundefleischhandel auf Bali ein, der sich als "Dokumentarfilmer, der sich für regionale Küche interessiert", ausgab. Der Ermittler filmte sogar einen Verkäufer dabei, wie er Touristen Hundefleischspieße als Hähnchen verkaufte. Das Filmmaterial wurde später in der Sendung 7.30 des australischen Fernsehsender ABC ausgestrahlt.


Garantiert Hähnchen: Das Bierhuhn


"Hähnchen Sate, kein Hund?", fragte ein unkenntlich gemachter Tourist in dem Video, woraufhin der Verkäufer antwortete: "Nein, kein Hund." Der Tourist kauft und isst die Fleischspieße dann. Später räumt derselbe Verkäufer vor dem Ermittler von AA ein, dass es sich in der Tat um Hundefleisch handelte.

Der anonyme Ermittler dokumentierte auch, wie Hunde zu Tode geprügelt, an Bäumen aufgehängt und vergiftet wurden. Wir haben bei Animals Australia um Kommentar zu dem Bericht und den Videos gebeten, bis jetzt allerdings noch keine Rückmeldung erhalten.

Wie Animals Australia meint, haben sie ihr Beweismaterial "den höchsten Regierungsebenen" präsentiert und "allen möglichen Einflusspersonen dazwischen – auf lokaler und religiöser Ebene bis hin zu Gesundheitsexperten und Unternehmen" –, in der Hoffnung, dass es so zu einem Verbot des Handels mit Hundefleisch kommt. Dieser verstoße gegen den Tierschutz und das Lebensmittelrecht.

Obwohl es Gerüchte gab, dass es dieses Jahr kein Hundefleisch bei den Feierlichkeiten in Yulin geben würde, berichten chinesische Medien jetzt, dass das Festival dieses Wochenende so wie jedes Jahr stattfinden wird.