Wie du mit improvisierten Zutaten Pastagold machst
Alle Fotos: Matt Zuras

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Workaholics

Wie du mit improvisierten Zutaten Pastagold machst

Es ist schon eine Kunst, Reste so auszubalancieren, dass das Ergebnis auch schmeckt.

Pasta aus Resten oder Zutaten, die man noch zufällig im Kühlschrank oder Küchenschrank hat, kennen wir alle: Die wird immer dann gemacht, wenn keine Zeit ist, eine Bolognese stundenlang bei kleiner Flamme köcheln zu lassen oder Ravioli selbst zu füllen.

Das sind die Pastagerichte, die du aus den Sachen kreierst, die du noch irgendwie zur Hand hast.

Colu Henry könnte von sich behaupten, eine Expertin in Sachen Restepasta zu sein – ihr Buch Back Pocket Pasta: Inspired Dinners to Cook on the Fly hat allerdings einen etwas ansprechenderen Titel, und sogar einen eigenen Hashtag.

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Wir hätten eigentlich niemanden Passenderes als Colu für unsere Serie Workaholics finden können – hier bekommen Köche die Aufgabe, in unter 30 Minuten ein köstliches Gericht zuzubereiten. Ihr ganzes Buch ist schließlich für Menschen mit wenig Zeit geschrieben, die nach einem langen Tag trotzdem gut essen wollen.

Und außerdem ist es ganz hilfreich, dass sie die Pasta quasi im Blut hat.

"Meine Urgroßeltern kamen aus Italien, daher sind wir mit der Kultur großgeworden", erzählte sie uns bei ihrem Besuch in der MUNCHIES-Testküche.

REZEPT: Sommerliche Pasta mit Tomaten

Aber du kannst auch nicht einfach eine Handvoll Random-Zutaten in einen Topf schmeißen und darauf hoffen, dass das Ergebnis auch großartig schmecken wird. Es ist schon eine Kunst, die ganzen Reste, Kräuter und Saucen, die du noch in deiner Küche findest, richtig zu kombinieren.

Nach einem kurzen Ausflug in unseren MUNCHIES-Garten kam sie mit Bronzefenchel, blühendem Thymian und Kornblumenblüten zurück in die MUNCHIES-Testküche und entwarf einen Schlachtplan für ein schnelles Pastagericht.

Bei so einem Pastarezept gehst du eigentlich wie bei jedem gut ausbalancierten Gericht vor: Du brauchst etwas Herzhaftes, etwas Süßes und ein wenig Saures, etwas Salziges, etwas Scharfes und etwas Bitteres.

Für den herzhaften Teil schmeiße Colu ein paar Würfel Pancetta in die Pfanne, den sie vorher in grobe Würfel geschnitten hat.

"Ich bin keine professionelle Köchin", betont sie lachend. "Beurteilt mich nicht nach meinen Messer-Skills."

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Während sie den Pancetta in einer Pfanne mit eine bisschen Olivenöl ausgelassen hat, bereitete sie noch die andere Zutaten vor: Sie halbiert die Kirschtomaten (für die süßen und saueren Noten), wäscht die Blattkohlblätter (für die bitteren Noten) und holt etwas gebackenen Knoblauch (für die schärferen Noten) aus den Tiefen unseres Kühlschranks hervor.

Ganz die Multitasking-Expertin setzt sie nebenbei noch einen Topf mit gesalzenem Wasser auf. Als das anfing zu kochen, gab sie eine ihrer Lieblingspastasorten rein – Gemelli (aber du kannst natürlich jede Pastasorte nehmen, die dir gefällt).

Während die Pasta kochte, nahm Colu den mittlerweile knusprig gebratenen Pancetta aus der Pfanne und legte die Tomaten in das noch heiße ausgelassene Fett. Dabei platzten sie auf und konnten so ihr süß-saures Aroma noch intensivieren. Dazu gab sie den gebackenen Knoblauch und den Blattkohl.

Und plötzlich war alles fertig zum Servieren: Als die Pasta perfekt al dente war, fischte Colu sie mit einem Sieb aus dem Topf und gab sie direkt in die Pfanne zu den Tomaten, dem Knoblauch und dem Blattkohl. Zum Schluss fügte sie noch den Speck dazu.

Ihr Geheimnis? Eine Kelle Nudelwasser. Die Stärke im Wasser hilft, dass die anderen Zutaten auch an der Pasta kleben bleiben und nicht einfach nur heruntergleiten. Die Pfanne einmal kurz geschwenkt und schon war alles vermischt.

Als Finish gab sie noch ein paar frisch gepflückte Kräuter und Ricotta Salata darüber.

Und so verwandelst du verwaiste Zutaten in Pastagold.