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Technologie

KFC benutzt Gesichtserkennung, um deine Bestellung vorauszusagen

KFC is watching you.

Stammkunde in einer Bar oder in einem Restaurant zu sein hat schon was für sich: Die Bedienung kennt dich beim Namen und weiß auch sofort, was du bestellen willst. Ein tolles Gefühl … so lange man es mit echten Menschen zu tun hat.

Ein KFC-Restaurant in Peking hat jetzt eine Maschine, die den Kunden mittels Gesichtsscans Essensvorschläge macht (und für später speichert). Damit ist es das erste „smarte Restaurant" Chinas.

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Die Technologie basierend auf Künstlicher Intelligenz entstand durch eine Zusammenarbeit von KFC und dem Suchmaschinenanbieter Baidu, der manchmal auch das „Google Chinas" genannt wird. Stellt sich der Kunde vor die Maschine, werden Geschlecht, Alter und Stimmung bestimmt. Darauf basierend werden dann Vorschläge für verschiedene Menüs gemacht. Das klingt auf vielen Ebenen problematischnicht nur,weil sich niemand von einem Roboter sagen lassen will, dass man total fertig aussieht.

In einer Presseerklärung schreibt Baidu, dass die Maschine einem Mann zwischen 20 und 30 ein „Mittagsmenü aus einem knusprigen Hähnchenburger, Chicken Wings und einer Cola" empfehlen würde, eine „Frau um die 50" sollte sich eher für „Haferbrei und Sojamilch zum Frühstück" entscheiden, was sich eher nach einer Bestrafung anhört.

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„Wenn der Kunde wiederkommt und sich von der Maschine fotografieren lässt, erkennt sie das Gesicht und zeigt die Bestellhistorie an, erinnert sich an die Essgewohnheiten des Kunden und sorgt dafür, dass schneller bestellt werden kann", meint Wu Zhongqin, stellvertretender Leiter des Bereichs für Deep Learning bei Baidu, gegenüber China Daily.

Einige der Menüempfehlungen klingen schon in der Theorie leicht sexistisch, in der Praxis könnte es noch schlimmer sein. Amy Hawkins vom Guardian hat das System getestet und sie wurde als „weiblich" und „hübsch" erkannt, aber beim Alter wurden volle zehn Jahre draufgeschlagen. Als sie einen Tag später wiederkam, konnte sich die Maschine nicht an sie erinnern.

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Wenn den Gästen die Empfehlungen nicht gefallen, können sie durch eine Liste anderer Vorschläge scrollen und ihre Bestellung dann an der Theke abholen. Als Hawkins das Restaurant besuchte, haben sich die meisten Kunden dazu entschieden, bei einem echten Menschen zu bestellen. KFC und Baidu müssen wohl noch daran arbeiten, dass das Ganze mehr als nur ein Gimmick ist,wenn sie ihre Technologie wie geplant auf 5.000 Restaurants in China ausweiten wollen.

„Unsere Innovationen basieren auf der neuesten Technologie. Sie helfen dabei, mehr junge Kunden anzuziehen, die neue trendige neue Produkte bevorzugen", meint Zhao Li, Geschäftsführer von KFC Peking gegenüber China Daily. „Die Digitalisierung der Restaurants trägt auch zu einem schnelleren und einfacheren Service bei."

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Man sollte nur daran denken, dass es bei diesen „trendigen neuen Produkten" darum gehen könnte, dass dein Gesicht in irgendeiner KFC-Kundendatenbank gespeichert wird. Vielleicht solltest du einfach weiter in die Läden gehen, wo man dich unter deinem Säuferspitznamen kennt.

Wir haben bei KFC um Stellungnahme gebeten, bis jetzt jedoch keine Antwort erhalten.