FYI.

This story is over 5 years old.

china

Trotz Protesten: Chinas größtes Hunde-Schlachtfest findet statt

Auch dieses Jahr findet das Hundefleisch-Festival im südchinesischen Yulin Ende Juni statt. 10.000 Hunde werden getötet und gegessen werden.

Auch dieses Jahr findet das Hundefleisch-Festival im südchinesischen Yulin wieder statt: Zur Zeit der Sommersonnenwende werden schätzungsweise 10.000 Hunde getötet und gegessen. Die Ankündigung des Beginns der Fests für den 21. Juni ist ein harter Schlag für Tierrechtsorganisationen weltweit, die gemeinsam versucht haben, das diesjährige Festival zu stoppen. Für sie wird hier nichts anderes als Tierquälerei zelebriert.

Anzeige

Schon lange gibt es weltweite Kritik an diesem Fest, aber jetzt empören sich auch Tierliebhaber im aufstrebenden China, denn immer mehr Chinesen halten sich Hunde auch als Haustiere. Die Lage ist angespannt; so sehr, dass sich sogar die Stadtregierung von Yulin von den Feierlichkeiten immer mehr distanziert.

Viele Aktivistenhaben auf einen Bericht aufmerksam gemacht, wonach die Mehrheit der Hunde, die in China gegessen werden, gestohlene Haushunde oder eingefangene streunende Hunde sind. In anderen asiatischen Länden gibt es große, kommerzielle Hundefarmen, zum Beispiel in Südkorea, in China allerdings nicht. Daher bleibt fraglich, woher die Tausenden Hunde kommen, die in Yulin jährlich verkauft werden.

VIDEO: Das Hundefleischfestival von Yulin

Verfechter des Hundefleisch-Festivals meinen, dass der Verzehr von Hundefleisch ein wichtiger Teil des chinesischen Kulturerbes sei—seit mindestens 400 Jahren gilt Hund in China als Delikatesse. Tierschützer schätzen, dass jedes Jahr 10 Millionen Hunde in China verspeist werden. Das Fest in Yulin gibt es jedoch erst sei 2010. Viele der Teilnehmer meinen, das Hundefleisch eine feste Tradition in der Region hat und gut für die Gesundheit ist. In der traditionellen Medizin gilt Hundefleisch als „kühlendes Lebensmittel" und als Potenzmittel.

Gegner des Fests meinen, dass China mittlerweile diesem Brauch entwachsen ist und dass die Hunde in Yulin grausam gequält werden—das sieht man auf den teils sehr drastischen Fotos. Außerdem ist Hundefleisch nicht gut für die Gesundheit, sondern im Gegenteil: Durch das Schlachten und Essen von Hunden kann sich Tollwut verbreiten.

So sehr wie sich die Tierschützer auch engagieren: Das Hundefleisch-Fest wird erst ein Ende finden, wenn die allgemeine Einstellung der Chinesen zu Tierrechten und Medizin sich verändern. Doch vielleicht passiert das ja langsam.