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cbd weed

Die Schweiz hat ihren ersten Weed-Burger

Die Zauberzutat CBD steckt vor allem in der Mayonnaise.

Dieser Artikel stammt aus unserer Redaktion in Zürich.

Beim grössten Space Cake der Welt hat die Schweiz letztes Jahr ja schon gut vorgelegt, was CBD-Edibles angeht. Von "Edibles" – also Lebensmittel, die mit Cannabis versetzt wurden – haben hierzulande aber immer noch die Wenigsten gehört, geschweige denn gekostet. Obwohl CBD-Gras mit einem THC-Gehalt von maximal einem Prozent in der Schweiz legal und sogar in Supermärkten erhältlich ist, sieht es bei CBD-Lebensmitteln ganz anders aus: Es gibt sie schlicht nicht.

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Bis jetzt. Ein Burger-Restaurant in Zürich versucht nun CBD-Edibles in der Schweiz salonfähig zu machen. Und das auch noch im noblen Bankenviertel der Stadt.

Statt Weed-Gummibären oder Gras-Cookies bietet das Restaurant Korner lieber Salziges mit CBD-Zusatz an: den "Legal High"-Burger kriegst du mit Fleisch von schottischen Hochlandrindern aus der Schweiz, Mayonnaise und einem Salatblatt serviert. Und mit CBD-Weed, das sowohl im Fleisch als auch in der Mayonnaise zu finden ist.


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Nach unserem Geschmackstest stellen wir fest: vor allem die CBD-Mayo ist ein absoluter Genuss. Cremig, würzig und mit einer ganz feinen Gras-Note. Und auch das Kraut im Fleisch macht sich gut: Optisch wirkt es wie einfache Kräuter, geschmacklich fällt es ehrlich gesagt nicht mal auf. Aber nach einem halben Burger ist der Gaumen irgendwann doch leicht überfordert, der Weed-Geschmack sagt nicht jedem vollends zu. Und anders als bei einem Haschbrownie empfiehlt es sich bei einem Burger frisch vom Grill nicht, den Happen zwischendurch wegzulegen und ein Päuschen zu machen.

Zumindest einer kriegt aber nicht genug vom CBD-Fleisch: "Ich habe heute schon fünf solcher Patties gegessen", sagt Dani Eggenberger und lacht. Der Head Chef vom Korner probiert seine CBD-Kreation gern. "Das ist wie früher zu Teenie-Zeiten, als wir Haschkekse gebacken haben", sagt er und fachsimpelt im Anschluss über Cannabis-Sorten und deren unterschiedlichen Terpene, den Geschmacksnoten.

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Im Burger wird die Sorte Moonshine Haze benutzt, die in einer Indoor-Halle im Kanton Zürich gezüchtet wird. Sie wird vor allem als süss beschrieben, hat aber auch erdige und holzige Noten. "Einer unserer Bestseller", wie uns Cannabis-Lieferant Kevin Marasligil erzählt. Korner sei zudem das erste Restaurant, das er mit seiner Firma CBD-Kurier beliefert: "Ich hoffe, dass es bald mehr CBD-haltige Esswaren geben wird. Das ist eine super Sache."

"Legal High" mit Ausweispflicht

Dass Gras im Burger steckt, war aber gar nicht geplant, wie Geschäftsführer Christoph Zemp verrät. "Eigentlich wollten wir einen Burger mit Hopfen-Zusätzen kreieren, der gut zu unserem neuen Craft-Beer-Sortiment passt. Geschmacklich fiel das aber bei jedem Versuch durch." Die fruchtigen Noten des Hopfens seien nie durchgedrungen, so Zemp, weswegen er und sein Team sich schlussendlich lieber der naheliegende Pflanzengattung Cannabis angenähert haben.

Eine reine PR-Aktion zum 4/20 (der Burger feierte einen Tag davor sein Debüt im Lokal) sei der "Legal High"-Burger aber nicht: "Primär ging es uns wirklich bloss ums perfekte Pairing mit unseren vier IPA's aus der neuen Zapfanlage", so Zemp. Aber er gibt zu: "Der CBD-Hype in der Schweiz spielt uns dabei natürlich in die Hände." Bestellen darfst du den Burger übrigens erst, wenn du älter als 18 Jahre bist. Das CBD berauscht zwar nicht, aber das Gesetz macht keinen Unterschied zwischen Essen und Rauchen. Dafür kann sich bei manchen aber zumindest eine beruhigende Wirkung einstellen, egal ob du das CBD-Gras rauchst, isst oder als Öl einnimmst. Für Zemp ist der Jugendschutz kein Problem: "Das gibt dem Ganzen zumindest einen Hauch der Verruchtheit und Illegalität zurück."

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