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Umweltschutz

Wie McDonald's und Iglo die Arktis retten wollen

Greenpeace nennt die Erklärung „historisch“.
Photo via Flickr user Elsie Hui

Das Eis in der Arktis schmilzt in rapidem Tempo dahin.Das sind ziemlich schlechte Nachrichten für uns Menschen, aber vielleicht gute für den Kabeljau, der dann viel mehr Platz zum Rumschwimmen hat und fröhlich im klaren Wasser herumplanschen kann.

Heißt das also, es gibt mehr Fisch für den Filet-o-Fish beim örtlichen McDonald's? Wohl eher nicht.

In einer laut Greenpeace „historischen" Erklärung verpflichten sich McDonald's und andere Unternehmen, keinen Kabeljau mehr aus bisher eisbedeckten Gewässern zu kaufen bzw. zu fangen. Zu den Unterzeichnern des Abkommens gehören auch Vertreter der Fischereiindustrie und große Verarbeiter wie Iglo und die weltweit drittgrößte Handelskette Tesco.

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Auf der internationalen Website der Umweltorganisation heißt es: „Es ist ein bedeutendes Ereignis, wenn sich Weltunternehmen gegen die Zerstörung der Arktis stellen und eine Vereinbarung treffen, damit Fischereiflotten nicht noch weiter in sensible, ehemals eisbedeckte Gebiete vordringen, die doppelt so groß sind wie Frankreich."

Giles Bolton, Leiter der Einkaufsabteilung bei Tesco, meinte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, dass diese Entscheidung auch geschäftlich für sein Unternehmen sinnvoll ist: „Wie uns unsere Kunden mitteilen, ist es für sie wichtig, dass der Fisch in unseren Regalen aus meeresschonendem Fang kommt. Mit dieser entscheidenen Vereinbarung wird diesensible Meeresfauna in der Barentssee und den norwegischen Gewässern geschützt."

McDonald's sagte, die Selbstverpflichtung greife „ab sofort und solange bis es belastbare und unabhängige wissenschaftliche Untersuchungen gibt, die zeigen, dass der Fischfang in diesen Gebieten der Meeresumwelt keinen Schaden zufügt."

Das Abkommen soll die Ausdehnung des Kabeljaufangs eindämmen, aber auch die Nutzung von Grundschleppnetzen, die den Meeresboden und das Ökosystem stark schädigen. Jährlich werden in den Gewässern über 850.000 Tonnen Kabeljau gefangen.

„Das ist ein historisches Abkommen. Die wichtigsten Akteure im Kabeljaufang in der Barentssee haben sich endlich an einen Tisch gesetzt", so Frida Bengtsson, Arktis-Expertin bei Greenpeace-Nordic. „Die Gewässer der nördlichen Barentssee sind nicht gesetzlich geschützt. Daher ist das ein bislang beispielloser Schritt derFischindustrie."