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Supermärkte

Veggie Mind Tricks: Wissenschaftler wollen Supermärkte so designen, dass du weniger Fleisch isst

Nicht ausrasten, das Ende ist nicht nah.

Du schleppst dich nach der Arbeit noch mühsam zum Einkaufen (du kannst schließlich nicht jeden Tag denselben Deliveroo-Typen mit einer traurigen Single-Pizza zu dir bestellen) und gehst im Supermarkt vorbei am Gemüseregal schnurstracks zu den Fertiggerichten: Vielleicht eine Fertig-Currywurst aus dem Kühlregal? Kochen ist eh viel zu anstrengend.

Das wollen Wissenschaftler der University of Oxford jetzt ändern: Sie wollen britische Supermarktkunden dazu bringen, weniger Fleischbällchen und mehr Karotten in den Einkaufswagen zu legen.

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Wie der Guardian diese Woche berichtete, wollen die Forscher zusammen mit der britischen Supermarktkette Sainsbury's und der gemeinnützigen TreuhandWellcome Trust Supermärkte neu designen, um Kunden dazu zu bewegen, weniger Fleisch und mehr Gemüse zu kaufen. Ihr wisst schon, Fleisch ist nicht gut für den Planeten und unsere Gesundheit und so.

Das Projekt beginnt diese Woche und wird in kleineren und größeren Filialen sowie im Online-Shop von Sainsbury's getestet. Die Supermarktkette hat noch nicht bekanntgegeben, welche Filialen genau an dem Versuch teilnehmen, britische Kunden müssen sich also überraschen lassen.

Doch wie wollen die Forscher die Kunden dazu bringen, mehr Gemüse und weniger Fleisch zu kaufen? Vegetarische Alternativen sollen im selben Regal wie Fleischprodukte platziert werden, Kunden bekommen über ein Bonusprogramm Extra-Punkte für vegetarische Produkte, Rezeptkarten werden ausgelegt, die den Kunden zeigen sollen, wie sie sich weniger fleischlastig ernähren können. Mit ihrem Versuch wollen die Forscher herausfinden, welche der Methoden am effektivsten die Kaufgewohnheiten der Kunden ändern kann.

Dr. Sarah Molton, die das Projekt für den Wellcome Trust leitet, hat uns erzählt, dass sich die Studie noch im Anfangsstadium befindet, die Ergebnisse könnten jedoch möglicherweise unsere Art einzukaufen verändern: „Die Menge und Art der Fleisch- und Milchprodukte, die wir essen, haben einen Einfluss auf unsere Gesundheit und die Gesundheit unserer Umwelt. Wenn wir es schaffen, unseren Konsum solcher Produkte zu reduzieren, ist das eine Win-Win-Situation."

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Zum weiteren Verlauf des Projekts meinte sie: „Wir müssen abwarten, ob wir das auch auf andere Supermärkte ausweiten können – das ist ein 5-Jahres-Projekt. Wir brauchen diese Ergebnisse, weil wir bisher nicht sicher wissen, was wirklich funktioniert. So bekommen wir einen Eindruck, wie erfolgreiche Lösungen, die praktisch umsetzbar sind, aussehen könnten."

Anders gesagt: Das Projekt wird auch zeigen, wie sehr wir blind in Marketing-Fallen tappen – wie leicht manipulierbare Schäfchen, sorry, Fleischersatzprodukte aus Tofu.