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Bill Gates hat keine Ahnung, was normale Lebensmittel kosten

Tiefkühl-Pizza kostet keine 20 Euro.
Foto: imago | PA Images

Im Oktober überholte Amazon-Gründer Jeff Bezos Microsoft-Gründer Bill Gates als reichster Mensch der Welt. Allein in den vergangenen zwei Jahren hatte Bezos sein ohnehin schon stattliches Vermögen verdreifacht. Gates, dessen Kontostand momentan bei über 91 Milliarden US-Dollar liegen dürfte, sagte bei einem Auftritt bei US-Talkshow-Ikone Ellen DeGneres, dass er sein Geld nie für etwas verprasst habe. Also abgesehen von dem Privatjet für 40 Millionen US-Dollar, dem Anwesen für 125 Millionen US-Dollar und dem legendären Indoor-Trampolin. Viel mehr noch scheint Gates seit dem Release von Windows 1.0 keinen Supermarkt mehr von innen gesehen zu haben.

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Und so dachte sich Ellen DeGeneres für den Windows-Milliardär ein Der Preis ist heiß-Spiel aus, in dem Gates die Preise herkömmlicher Supermarktprodukte zu raten. So viel schon mal vorweg: Wirklich gut hat er nicht abgeschnitte. Er sollte etwa den Preis für eine Packung Rice-A-Roni, Tide Pods und Totino's Pizza Rolls schätzen. Im Hause Gates findet man offensichtlich keins dieser Produkte.

Für die Packung des Fertiggerichts Rice-A-Roni, bekannt aus Weber Cooks, schätzte er 5 US-Dollar (es ist eigentlich 1), die beliebten Tide Pods schätzte er bei 4 oder 10 US-Dollar (in Wahrheit kosten die köstlichen Waschmittelsäckchen 19,97 US-Dollar) und den Beutel Pizza-Rolls sah Gates bei etwa 22 US-Dollar (gibt es im Laden für nur 8,98 US-Dollar, aber sind genau so lecker wie Tide Pods). Wir müssen Gates allerdings zugute halten, dass er immerhin die Zahnseide korrekt bei 4 US-Dollar festmachten – ein Produkt, das wir noch nie in unserem Leben gekauft haben, obwohl wir unserer Zahnärztin mindestens einmal im Jahr etwas anderes erzählen.

Tut das alles, abgesehen von etwas seichter Unterhaltung, aber überhaupt etwas zur Sache? Nicht wirklich: Gates erzählte DeGeneres auch, dass er und seine Frau Melinda fest geplant hätten, zu Lebzeiten über 41 Milliarden US-Dollar für wohltätige Zwecke abzugeben – zum Vergleich: das sind etwa 2,5 Milliarden Packungen bekömmlicher Tide Pods.


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Außerdem gibt es da draußen andere Promis, die noch viel mehr als Gates den Bezug zur Realität verloren haben – und ja, wir sprechen von dir, Gwyneth Paltrow. Die selbsternannte Healthfood-Päpstin hat in ihrem Goop-Shop schon alles von Zahnpastatubenquetschmaschinen für 244 US-Dollar, über das Kaffee-Einlauf-Kit für daheim für 125 US-Dollar, bis hin zu 185-US-Dollar-Smoothies verschachert.

2015 versuchte sie sich dann einmal daran, wie Menschen am anderen Ende des wirtschaftlichen Spektrums zu leben – und scheiterte kläglich. In wahrscheinlich besten Absichten wie jemand zu leben, der sich noch nie ein 66 US-Dollar Jade-Ei in die Vagina gesteckt hat, postete sie ein perfekt arrangiertes Foto ihres 29-US-Dollar-Einkaufs – dem vermeintlichen Betrag, mit dem Menschen im amerikanischen Lebensmittelmarken-Programm durch die Woche kommen müssen.

Obwohl einige Kommentatoren vor allem ihre Auswahl kritisierten (Familien im Lebensmittelmarkenprogramm ernähren sich wahrscheinlich nicht nur von Eiern, Frühlingszwiebeln und einem Haufen Limetten), korrigierte Politifact, dass Einzelpersonen eher 48 US-Dollar pro Woche erhalten, wohingegen eine vierköpfige Familie etwa 40 Dollar pro Woche und Person bekommen würde. "Es ist klar, dass Paltrow versucht, etwas Gutes zu tun", heißt es in dem entsprechenden Artikel. "Aber ihr Argument kommt zu kurz." Und ihre Absichten waren bestimmt gut, aber ihre Vorstellung davon, wofür eine gebeutelte amerikanische Familie ihr Geld ausgibt, grenzen an Wahnsinn. Nach vier Tagen und Rezepten wie Brauner Reis, Kohl und gegrillte Süßkartoffel-Sauté mit pochierten Eiern warf Paltrow dann auch das Handtuch.

Einen schlimmeren Der Preis ist heiß-Kandidaten als Gary Cohn, dem Wirtschaftsberater von US-Präsident Donald Trump, würden aber beide zusammen nicht abgeben. Im September suggerierte Cohn, der selbst über etwa geschmeidige 266 Millionen US-Dollar verfügt, dass sich "eine typische Familie" bei 1.000 US-Dollar Steuerersparnis ein neues Auto kaufen könne. "Wenn wir einer Familie erlauben, noch einmal 1.000 US-Dollar zu behalten, was würde das bedeuten?", fragte er. "Sie könnte dann ihre Küche renovieren, ein neues Auto kaufen, einen Familienurlab planen oder ihren Lebensstil erhöhen." Laut Independent kostet ein Neuwagen in den USA im Durchschnitt 35 US-Dollar und ein Gebrauchtwagen 19.000 US-Dollar.

So schlecht hat sich Bill Gates also vielleicht doch nicht geschlagen.