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Das neue Fleisch: Kakerlakenmilch ist Proteinquelle der Zukunft

In Küchenschaben wurden Milchproteinkristalle gefunden haben, die ein „fantastisches“ eiweißhaltiges Nahrungsergänzungsmittel sind.

Milch ist klasse und macht groß und stark: Bei Zeus war es Ziegenmilch, bei Romulus und Remus Wolfsmilch und bei den meisten von uns ist es Kuhmilch. Doch in nicht allzu ferner Zukunft wird Milch aus unzerstörbaren Kakerlaken in aller Munde sein. Was gibt es auch Besseres, als ein erfrischendes Glas Kakerlakenmilch nach einem harten Tag?

Ein internationales Forscherteam aus den USA, Japan, Kanada, Frankreich und Indien verkündet jetzt freudig, dass sie in Kakerlaken Milchproteinkristalle gefunden haben, die gleichzeitig ein „fantastisches" eiweißhaltiges Nahrungsergänzungsmittel sind. Die Forschungsarbeit begann bereits vor zehn Jahren, als Nathan Coussens, Forscher an der University of Iowa, entdeckt hat, dass aus den Eingeweiden einer Kakerlake glänzende Kristalle austraten. Darüber musste er natürlich mehr herausfinden. Wir zumindest waren sofort begeistert, als wir erfahren haben, dass Küchenschaben Gedärme haben und dass dort auch noch Kristalle wachsen.

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Zehn Jahre später haben die Forscher es nun geschafft, die Gene dieser Milchproteinkristalle zu sequenzieren, die im Darm der Diploptera punctata produziert werden, der einzigen bekannten lebendgebärenden Schabenart. Und diese Milch ist im Vergleich zu unserer handelsüblichen richtig starkes Zeug, wie eine Adrenalinspritze und eine lauwarme Tasse Tee. Ein einziger Kristall der Kakerlake hat drei Mal so viel Energiewert wie die gleiche Menge Büffelmilch. Irgendwie müssen diese Krabbelviecher ja auch einen Atomkrieg überleben können.

Sanchari Banerjee, erklärt das so: „Diese Kristalle sind wie eine Mahlzeit: Sie enthalten Eiweiß, Fett und Zucker. Wenn man sich das anschaut, findet man alle essenziellen Aminosäuren." Außerdem sind die Kristalle extrem stabil und könnten möglicherweise als Eiweißergänzungsmittel genutzt werden: Mithilfe von Hefe wollen die Forscher die Kristalle in großen Mengen züchten.

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Außerdem ist bringt die Kristallform enorme Vorteile mit sich, so die Forscher. Während immer mehr Eiweiß verbraucht wird, wird immer wieder neues ausgeschüttet. „Wie Essen mit Zeitschaltuhr", beschreibt Professor S. Ramaswamy die Kristalle, „Wer kalorienreiche Nahrung mit Langzeitwirkung sucht—voilà."

Endlich müssen wir uns also nicht mehr fragen, was wir nur über unsere trockenen Cornflakes gießen sollen, wenn die Kühe irgendwann in den Ausstand treten. Mandel- und Sojamilch können abdanken—die Zukunft gehört (anscheinend wirklich) den Kakerlaken.