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April, April

Rote Beete und Bärlauch im Futter lassen Hühner angeblich bunte Eier legen

Das glaubt zumindest die Kochmagazin-Redaktion des Schweizer Supermarkts Migros.
Foto mit freundlicher Genehmigung der Aargauer Zeitung

Dieser Artikel stammt aus unserer Redaktion in Zürich.

Das grosse Osterspecial von Migusto, dem Kochmagazin der Migros, bietet aktuell neben Rezepten für den Osterbrunch und Tipps zum Eierfärben auch spannende Fakten rund ums Ei an sich. So schreibt das Migusto-Team von alten Hühnerrassen aus Chile, die "bezaubernde hellgrüne bis türkisfarbene Eier ausbrüten". Oder über die alte französische Rasse Marans, deren Eier "rötliche bis schokoladenfarbige Töne" erreichen.

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Und dann wären da noch die Hühner des Schweizer Bauern Beat Küng. Der Aargauer habe entdeckt, dass er grasgrüne und rotviolette Eier im Nest finde, wenn er seinen Hühnern Bärlauch oder Randen (die Schweizer Bezeichnung für Rote Beete) verfüttere.

Was wie der ultimative Lifehack für alle klingt, die Ostereier färben zu anstrengend finden, ist in Wahrheit absoluter Blödsinn. Vielmehr ist die Redaktion von Migusto einem April-Scherz aufgesessen. Und das noch vor dem 1. April. Und dann auch noch einem, der schon 2015 für Lacher sorgte.

Damals meldete sich Beat Küng bei der Aargauer Zeitung. Er wollte mit seiner Idee wohl möglichst viele Menschen in den April schicken, die Zeitung war davon begeistert. Im Artikel schilderte er dann die erfundene Geschichte, bei der ein ausgebüxtes Huhn Nachts an Randen gepickt und danach ein rotes Ei gelegt habe. Weil die roten Eier auch etwas vom Geschmack der Rande angenommen hätten, habe er auch mit Bärlauch experimentiert und so ein schönes Grün erreichen können.

Ein Experiment mit Kürbis sei aber daneben gegangen: «Die Eier blieben völlig weiss, warum weiss ich auch nicht», so Küng damals. Am Ende des Artikels steht der diskrete Hinweis der Aargauer Zeitung: "Liebe Leserinnen und Leser, bei diesem Text handelt es sich um einen Aprilscherz." Soweit dürfte das Migusto-Team aber wohl nicht mehr gelesen haben.

Dominic Kobelt, der Autor der Zeitungsente, ist amüsiert über das Missgeschick der Migros: "Ich musste schmunzeln, als ich erfahren habe, dass da jemand auf meinen Aprilscherz hereingefallen ist – gerade als Journalist kann ich gut nachvollziehen, dass es manchmal hektisch wird und sich so ein Fehler einschleicht. Schön, dass ich nicht der Einzige bin, dem das passiert."

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