2017 war ein seltsames Jahr für die Avocado
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Best of 2017

2017 war ein seltsames Jahr für die Avocado

Ob Avocado-Hand oder Avocado-Ratte, die ultimative Hipster-Frucht hat uns auf Trab gehalten.

Als das Jahr 2016 sich seinem ersehnten Ende zuneigte, waren wir sicher: 2017 kann nur besser werden. Vielleicht war das ein wenig naiv von uns. Denn das vergangene Jahr war ein sehr seltsames, und dazu haben Avocados ihren Teil beigetragen.

Hat die Brunch-Frucht es endlich geschafft, sich über den ganzen absurden Rummel unserer Welt zu erheben und einen würdigen Moment im Rampenlicht bekommen? Oder steht die Avocado nach wie vor für eine Konsumkultur, bei der bodenständige Menschen ohne Superfood-Allüren nur mit dem Kopf schütteln können?

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Wer weiß. Wir jedenfalls nicht. Aber wenn wir uns mal ansehen, was es im vergangenen Jahr für Avocado-Storys gegeben hat, dann stellen wir fest: Diese Beere (ja, Avocados sind Beeren) spaltet die Gemüter wie sonst nur Durian, Pizza Hawaii und Foie Gras. Vielleicht kannst du ja mithilfe dieser Übersicht erklären, was zur Hölle Avocados in unserer Kultur Ende 2017 für eine Bedeutung haben.

ZUR STORY: The Avocado Show – Ein Restaurant, in dem es nur Avocados gibt

Dass Avocados so beliebt sind, ist ja nichts Neues. Aber das hier schon: Ein Restaurant in Amsterdam, das nur Avocado in unzähligen Ausführungen serviert. Shawn Harris, eine Frau, die als "Bill Gates der Avocados" gilt, hat 5,8 Millionen Dollar in den Laden investiert – sieht nach einem Plan zur Erlangung der Weltherrschaft aus. Wir behalten das 2018 im Auge.

Weil die Avocado eben schon so deutliche Anstalten macht, die Welt zu erobern, mussten 2017 auch ein paar Restaurants dagegenhalten. Wie zum Beispiel das Firedog in London. Dort wurden Avocados von der Speisekarte verbannt, weil sie inzwischen als dermaßen "basic" gelten. Das Firedog-Team besteht offensichtlich aus mutigen Widerstandskämpfern. "Lang lebe Granatapfel und Rote Bete!", sagt Chefkoch George Notley.

Foto via Instagram/ozeatingwa

Und wo wir schon bei Dingen sind, die richtig basic sind: Die Millennial-Hipster-Instagram-Mühle drehte sich weiter und brachte irgendwann den Avo-Latte hervor. Es gibt nun also Menschen, die es für eine gute Idee halten, Kaffee aus einer ausgehöhlten Avocadoschale zu schlürfen. Das Ganze griff schon so weit um sich, dass die englischsprachige Wörterbuch-Institution Merriam-Webster sich einschalten musste, um zu verkünden: Nein, "Avolatte" wird nicht bald zum offiziellen Wortschatz gehören.

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Foto: Your Best Digs | Flickr | CC BY 2.0

ZUR STORY: Die "Avocado-Hand" bringt etliche Menschen in die Notaufnahme

Eine weitere erschreckende Erkenntnis, die wir dieses Jahr machen mussten: Unfassbar viele Menschen schneiden sich beim Vorbereiten einer Avocado versehentlich tief in die Hand. Selbst eine Kollegin bei VICE hat einen solchen Vorfall überlebt. Bei allem Spott: Es ist wichtig, Respekt vor der Frucht zu haben. Sonst wird das Blutvergießen nie enden.

Illustration: Tom Delves

Eine weitere Sache, die das Jahr uns beschert hat, ist organisiertes Avocado-Verbrechen. Diebe plündern den Bauern die Ernte weg und verticken sie auf Facebook. Wer weiß, vielleicht ist das bis Ende 2018 bereits alles harmlos und ein alter Hut. Vermutlich gibt es dann bewaffnete Avocado-Raubüberfälle und Menschen werden Einkaufstüten entrissen, wenn sie aus dem Laden treten. Vielleicht kommunizieren die Verbrecher dann auch über ihre "Guac-E Talk-Es" – denn es gibt aus irgendeinem Grund auch Avocado-Walkie-Talkies.

Das Jahr wäre nicht vollständig zusammengefasst ohne einen Verweis auf die gesündere Alternative zur Pizza-Ratte: die Avocado-Ratte, ebenfalls aus dem schönen New York City. Der trendige Avo-Nager aus Brooklyn ergatterte ein großes Stück und machte es so zweifellos zu einem nicht minder hippen Underground-Hangout für Ratten.

Und vielleicht können wir uns ja für 2018 an diesem kleinen pelzigen Hips-tier ein Beispiel nehmen und einfach das Beste aus allem machen. Wenn das Leben dir Avocados gibt, mach Guacamole … oder so ähnlich.