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Klimaerwärmung

Feinstes Fleisch aus dem Labor: Der erste künstliche Meatball der Welt

Noch geht es nicht ganz ohne Blut, dafür mit 18.000 Dollar. In den USA hat ein Unternehmen ein Fleischbällchen im Labor gezüchtet und zubereitet.
Foto von Benedicto de Jesus via Flickr

Memphis Meats ist ein kalifornisches Startup, welches Fleisch in industriellem Maßstab künstlich herstellen will. So weit ist es zwar noch nicht, doch jetzt hat die Firma einen künstlichen Meatball vorgestellt, zubereitet und verzehren lassen. Es ist der erste überhaupt, weltweit. Er schmeckt, sagt die Testerin im Video und wir werden es ihr glauben müssen.

Denn im Moment kostet ein Pfund künstliches Fleisch 16.000 Euro, ein Pfund herkömmliches Rind 3,60 Euro. In vier bis fünf Jahren will die Firma das Produkt zur Marktreife bringen und hält sich mit Versprechen nicht zurück: 90 Prozent weniger Treibhausgase sollen bei der Herstellung anfallen, Tiere aufzuziehen, um sie zu verzehren soll undenkbar werden. „Wir wollen das für die Fleischindustrie sein, was das Auto für die Pferdekutsche war", sagt Dr. Valeti, der CEO des Unternehmens.

Sie lieben Fleisch, sagt ihre Webseite, sie lieben nur die Folgen nicht, die die Massentierhaltung mit sich bringt: Gesundheitsrisiken durch den Gebrauch von Antibiotika, Umweltschäden, Erreger. Dabei sei ihr „Fleisch" so nahrhaft wie herkömmliches Fleisch auch, nur dass dafür kein Tier zu Schaden kommen muss. So ganz ist das allerdings noch nicht gelungen, denn um den Prozess der Züchtung in Gang zu setzen, braucht es fetales Rinderserum aus dem Blut ungeborener Kälber. Man arbeite an einer pflanzlichen Alternative dazu, heißt es.

Verwunderlich ist es, wie viele Menschen bereit zu sein scheinen, das Laborfleisch auch zu essen: In einer sicher nicht repräsentativen Umfrage über Twitter sagen 83 Prozent der Teilnehmer, dass sie künstliches Fleisch vorziehen würden.

Verkaufen will die Firma das Fleisch einem ihrer Mitgründer, Will Clem. Der besitzt bereits 43 BBQ-Restaurants in Memphis. Das Fleisch wird sich von selber verkaufen, da ist sich Dr. Valeti sicher.