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Fridge Tours

In Kenny Thomsons Kühlschrank dominieren die Dips

Man könnte meinen, der Exer-Chef ernährt sich nur von Saucen.
Kenny Thomson in seiner Küche, in der Hand hält er eine Packung Spicy Beef. Daneben sein Kühlschrank, in dem vor allem Saucen stehen.
Alle Fotos von der Autorin

Dieser Artikel stammt aus unserer Redaktion in Zürich.

Willkommen bei Fridge Tours, wo wir in die persönlichen Kühlschränke von Köchen, Barkeeperinnen und Persönlichkeiten der Food-Branche schauen, wie sie ausserhalb ihrer beliebten Küchen kochen, in der Privatsphäre ihres eigenen Hauses. Für unsere erste Folge besuchen wir den Exer-Geschäftsführer Kenny Thomson in seiner frisch bezogenen Wohnung im Zürcher Kreis 3.

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Kenny macht das beste Güggeli der Stadt – Fried Chicken nach amerikanischer Rezeptur, verfeinert bis zur Perfektion und mit 16.50 Franken pro Kübel (rund 14.50 Euro) echt bezahlbar. Jeden Mittwoch serviert er sein frittiertes Huhn zu wummernden Hip-Hop-Beats und New-Orleans-inspirierten Cocktails.

Ich treffe Kenny an einem Montag, einem der zwei Tage, an denen das Exer geschlossen ist. Wir treffen uns im Cafe Lang am Limmatplatz, ehe wir den Bus zu ihm nach Hause nehmen. Auf dem Weg treffen wir eine Freundin von Kenny. Sie fragt ihn nach Chicken Wings. Für Kenny keine Seltenheit – unter seinen Freunden wird er schon länger liebevoll der "Güggeli-Mann" genannt.


Wer nicht ins Exer kann, muss zuhause ran: Fried Chicken mit Matty Matheson


Die Wohnung von Kenny ist minimalistisch eingerichtet. Er wohnt erst seit knapp zwei Monaten hier. Die Wohnung hat eineinhalb Zimmer, auf dem Boden liegt eine Matratze, schräg gegenüber ist ein Sofa platziert, dahinter die winzige Küche.

Hier ist das, was wir in dieser Küche gefunden haben:

Name: Kenny Thomson
Titel: Geschäftsführer, Fried-Chicken-und-Reuben-Sandwich-Koch im Exer
Nachbarschaft: Zürich, Kreis 3 (Manesseplatz)

Was ist das da in dem hübschen Einmachglas? Was Selbstgemachtes?
Das ist Salsa Verde – das hab ich von meinem Nachbar an der Tellstrasse, dem Taco-Pop-up Malacopa, geschenkt bekommen. Ich bin ein grosser Taco-Fan und die selbstgemachte Salsa Verde ist sensationell.

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Kennys Kühlschrank ist gefüllt mit Selbstgemachtem

Drum auch die zwei Packungen Tortillas?
Ja, Tacos sind perfekt um Reste zu verwerten – du kannst irgendwas in die Pfanne hauen, es geht zwei bis drei Minuten und du hast was Geiles in deinem Taco.

Ein richtiger Resteverwerter also.
Ja. Meine Mutter war alleinerziehend und hat sehr gekämpft, um mich durchzuboxen. Aber das Essen war immer sensationell und meistens aus Resten zusammengestellt. Oft sind es genau diese Gerichte, die mir geblieben sind. Bei mir im Exer gibt es darum auch immer eine fixe Menge Fried Chicken, jeden Mittwoch 20 Kilo, und sonst keinen Schnickschnack. Wenn das weg ist, ist es weg.

Kennys Kühlschranktüre voller Dipsaucen

Du hast viele Saucen.
Ich bin ein riesiger Saucen-Fan. Ich liebe alles, was man dippen kann. Die grosse Barbecue-Sauce ist die geilste, die es je gegeben hat. Ein Freund von mir hat mir die aus den USA mitgebracht. Die ist echt insane. Die kleinen Saucen in den Smoothie-Fläschchen hab ich vom Sala-Thai, einem kleinen Thai-Laden an der Zwinglistrasse. Da geh ich einmal in der Woche vorbei, um Frühlingszwiebeln für mein Fried Chicken zu kaufen

Die beste Sauce stammt aus Amerika

Kannst du dein eigenes Fried Chicken eigentlich noch essen?
Nein. Höchstens noch zum Probieren.

Dein Lieblings-Gegenstand in diesem Kühlschrank?
Vermutlich der Natural Wine. Ich bin sonst nicht so der Weinfan, aber mit dem bin ich irgendwie ins Wein-Game eingestiegen. Es ist ein unbehandelter Wein, wie vergorener Traubensaft mit einem kleinen Stich Orange. Es macht richtig Hunger, wenn du den trinkst.

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Naturwein in Kenny Thomsons Kühlschrank

Wie kommt es, dass du damit ins Wein-Game eingestiegen bist?
Es gibt ein Action-Bronson-Kochbuch und da hat er ein Pairing drin, also ein Tipp, welches Getränk besonders gut zum Gericht passt, wo er sagt, Fried Chicken mit Naturwein sei der Shit. Und ich muss sagen, es stimmt.

Kenny Thomson in seiner Zürcher Wohnung

Action Bronson – du hast ja auch einen an ihn angelehnten DJ-Namen; Action Thomson. War das Fried Chicken auch von ihm inspiriert?
Das hat sicher auch eine Rolle dabei gespielt, auch wenn mein Fried-Chicken-Rezept nichts mit seinem zu tun hat. Action Bronson ist eine Figur, die mich geprägt hat. Er ist halt ein Unikat. Der Dude hat in guten Küchen gearbeitet und hat zu rappen begonnen, weil er ein Knieproblem hatte. Jetzt schmeisst er Talkshows, schreibt Bücher und reist um die Welt. Das wäre mein Traum, so ein Leben zu führen.

Käsewürstchen und Tortillas im Kühlschrank

Dein Guilty Pleasure in deinem Kühlschrank?
Vermutlich die Käsewürstchen. Hab ich mir im Gastro-Pack gegönnt. Das ist so Hangover-Food, das man einfach Zuhause haben muss.

Was kochst du heute Abend?
Ich wollte meine Suppengemüsereste verwerten, darum habe ich Sachen für ein Curry gekauft. Ich will ja nichts wegschmeissen, wenn ich nicht muss. Sonst hätte ich vielleicht was bestellt.

Bestellst du oft essen?
Ab und zu. Die Küche ist halt recht klein, und es gibt keinen Ofen. Das ist nicht ideal.

Kenny Thomson vor seinem Kühlschrank

Was bewahrst du in deinem Gefrierfach auf?
Gyozas und vietnamesische Frühlingsrollen – beides so Sonntagabend-Food, das hole ich jeweils auch beim Sala-Thai. Und ein grosses Pack Spicy Beef von Jasmine Harrison-Lohri, die von Donnerstag bis Samstag Soul Food im Exer kocht.

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Kenny Thomsons Gefrierfach

Ist das mal übrig geblieben?
Nee, sie hat mir das vorbereitet, damit ich, während sie in den Ferien ist, auch ein wenig Soul Food im Exer raushauen kann. Aber ich hatte gar keine Zeit. Die Idee war ein wenig utopisch.

Eine Packung tiefgefrorenes Spicy Beef von Jasmine

Was hättest du damit gemacht?
Natürlich Tacos. Safe.

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