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Ernährung

Warum sich Leute, die allein wohnen, so schlecht ernähren

Australische Forscher haben herausgefunden, dass Menschen, die allein wohnen, sich eher schlecht ernähren als andere. Obwohl die Alleinlebenden dieser Welt eine vielfältige Gruppe sind, gibt es mehrere Gründe dafür, die durch die Bank zutreffen.
Foto: Pixabay | CC0

Allein zu wohnen, kann ja schon hart genug sein. Du bezahlst die Miete und die Internetrechnung allein, jeder der seltenen Gäste findet, dass deine Wohnung komisch riecht und deine Couch hat sich langsam schon der Form deines Hinterns angepasst. Dass du dich nur vom Lieferdienst, Ramen und Schüssel mit übrig gebliebenem Reis und einer Mischung aus scharfen Saucen ernährst, dürfte wohl kaum eine Überraschung sein. Und das wurde jetzt wissenschaftlich belegt: In einer kürzlich durchgeführten Analyse von Studien über Ernährung und Essgewohnheiten hat sich gezeigt, dass unter Alleinlebenden die Wahrscheinlichkeit viel größer ist, dass sie sich schlecht ernähren.

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Australische Forscher von der University of Queensland analysierten 41 Studien und kamen dabei zu dem Ergebnis, dass Personen, die allein wohnen, sich aus mehreren Gründen häufiger schlecht ernähren als andere. Wie Tech Times berichtet, tragen mangelhaftes Kochwissen, fehlende Motivation, höhere Lebensmittelpreise und keine Begleitung zu haben, die einen in den Supermarkt begleitet, zu einer schlechten Ernährung bei. Jeder, der schon einmal versucht hat, eine Wahnsinnsmenü für eine einzige Person zu kochen, kann bestätigen, wie schwierig es sein kann, für eine Portion einzukaufen.

Allein kochen kann sehr viel Arbeit sein für eine einsame Belohnung.

Die Zubereitung von Gerichten und die Essenszeiten spielen eine wichtige kulturelle und soziale Rolle und deshalb kann das Alleinwohnen eine Barriere zur gesunden Ernährung darstellen. Personen, die allein einen Haushalt führen, essen häufiger Fertiggerichte und nehmen eher zu wenig Obst, Gemüse, Fisch und folglich wichtige Nährstoffe zu sich.

„Wirtschaftliche Faktoren erklären ebenfalls den niedrigeren Konsum von Nahrungsmitteln wie Obst, Gemüse und Fisch, da diese öfter gekauft und konsumiert werden müssen, was teuer sein kann", sagte Dr. Katherine Hanna, Co-Autorin der Studie, zu The Australian.

Das ist aber nicht nur für Junggesellen ein Problem, obwohl sich Männer, die allein wohnen, eher schlecht ernähren als Frauen. Witwen, Witwer und Personen, die sich kürzlich scheiden lassen haben, sind ebenfalls besonders davon betroffen, da sie sich möglicherweise bisher bei der Essenszubereitung auf ihren Partner oder ihre Partnerin verlassen haben. Auch ältere Menschen sind anfällig für schlechte Essgewohnheiten.

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„Die psychologischen Auswirkungen, allein zu leben, können die Ernährung beeinflussen", sagte Hanna zu Medical Xpress. „Bisherige Forschungsergebnisse haben gezeigt, dass Einsamkeit bei älteren Menschen beispielsweise ein sehr wichtiger Hinweis auf eine Mangelernährung ist."

Der Teil der Bevölkerung, der allein lebt, ist sehr vielfältig und wird auf der ganzen Welt immer größer, aber manche verbreiteten Probleme führen durch die Bank zu ungesunden Gewohnheiten. Dazu zählen niemanden zu haben, der sein Verhalten beobachtet, Probleme mit der Portionsgröße oder zu häufig das Gleiche zu essen.

Hanna ist der Meinung, dass zugängliche und einfache Kochkurse, die auch für knappere Budgets geeignet sind, helfen könnten. Zu lernen wie man mit dem Herd statt mit der Mikrowelle kocht, könnte ein Anfang sein, genauso wie die verstärkte Verfügbarkeit von erschwinglichem, gesunden Essen und die Möglichkeit, in sozialen Umgebungen zu essen—ihr wisst schon, mehr raus zu gehen. Vielleicht können diese vier Tage alten Essensreste einen weitern Tag im Kühlschrank warten.