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Ein Hagelsturm hat acht Millionen Flaschen Champagner zerstört

Frankreichs Weinernte wurde durch Unwetter schwer getroffen, einige Winzer stehen sogar vor dem Ruin. Welche Folgen hat das nun für uns?
Symbolfoto: Tristan Gassert | Unsplash

Hagelkörner so groß wie Taubeneier. Laut Cyril Giresse, einem Winzer aus der Weinbauregion um Bordeaux, prasselte genau das Ende Mai auf seine Weinberge nieder. Zwar dauerte der zerstörerische Sturm nur 15 Minuten, aber das hat schon gereicht: "Alle Blätter und Trauben sind weg – so als ob wir schon geerntet hätten", sagte Giresse gegenüber dem Radiosender France Bleu Gironde.

Wie die Zeitung The Times berichtet, verwüstete der Niederschlag insgesamt sechs Prozent der Weinberge von Bordeaux und 14 Prozent der Brandy-lastigen Anbaugebiete von Cognac. Didier Gontier, der Vorsitzende der Winzervereinigung von Côtes de Bourg, sagte, dass sich der Schaden auf die Weinproduktion der kommenden zwei Jahre auswirken könne. Außerdem befürchtet er, dass einige der Winzer nun vor dem Bankrott stehen.

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Der Zeitpunkt des Unwetters hätte unpassender nicht sein können. Bereits letztes Jahr hätten Frost und Hagel in der Gegend um Bordeaux für die kleinste Weinernte seit 1991 gesorgt, so The Times. Und die 2017er-Weinernte von ganz Frankreich sei sogar die kleinste seit dem Zweiten Weltkrieg gewesen.


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Das stürmische Wetter beschränkte sich aber nicht nur auf Bordeaux. Die Zeitung The Telegraph schreibt, dass Hagelstürme in der Provinz Champagne 1.800 Hektar Weinbaugebiet beschädigt und weitere 2.470 komplett zerstört hätten. Die dabei verloren gegangenen Trauben entsprächen ganzen acht Millionen Flaschen Champagner. Den finanziellen Verlust der Winzer schätze man auf 125 Millionen Euro.

"Stürme und Hagel sind in Champagne kein unbekanntes Phänomen. So früh und mit einer solchen Intensität haben wir sie jedoch nur selten gesehen", sagte Thibaut Le Mailloux, der Sprecher des Champagne Committees. "Drei Prozent der potenziellen Ernte sind vor unseren Augen verschwunden. Außerdem ist das Ganze zu einem sehr schlechten Zeitpunkt passiert, denn die Reben blühen gerade erst auf. Und Blüten sind natürlich viel empfindlicher als die ausgewachsenen Trauben."

Die Preise der Weine aus Bordeaux werden nächstes Jahr wohl steigen. Bei Champagner muss das allerdings nicht zwangsläufig so kommen – dank eines Reservesystems. Dieses System macht es den Winzern möglich, die diesjährige Schaumwein-Ausbeute mit dem Lagerbestand aus den vorherigen Jahren zu kombinieren. In anderen Worten: Mit einem Champagner-Engpass müssen wir nicht rechnen. Na dann Prost!

Dieser Artikel erschien ursprünglich auf MUNCHIES UK.

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