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Hitzewelle

In Japan ist es so heiß, dass das Plastikessen in den Restaurantfenstern schmilzt

Hinter dem Schaufenster waren es fast 60 Grad.
Foto von Twitter-User @sigesan213 

Es ist heiß, sehr heiß sogar. Um uns herum brennen Wälder, während wir innerlich und äußerlich zerfließen – egal, ob in Büros, in abgedunkelten Zimmern oder am Badesee. Aber auch in anderen Ländern ist es momentan sehr heiß. Wie heiß? So heiß, dass in Helsinki ein Supermarkt seinen Kunden eine Übernachtung in den klimatisierten Ladenräumen angeboten hat. Noch weiter weg ist es ebenfalls sehr heiß. Wie heiß? So heiß, dass die Plastikgerichte in japanischen Restaurantfenstern zu schmelzen beginnen.

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Wie Kotaku berichtet, sind die Plastik-Matcha-Lattes im Fenster des Cafés Oasis 21 in Nagoya geschmolzen. Allmählich suppte die milchig-grüne Masse aus den Tassen, in denen sie ausgestellt war. Die Außentemperatur in Nagoya lag an diesem Tag bei 40 Grad, hinter dem Fenster waren es aber fast 60. "Das ist der größte Schock des Tages", schrieb ein Twitter-User. "Restaurant-Auslage schmilzt."

Die Nahrungsmittelimitate sind auch als Shokuhin Sanpuru bekannt – und seit fast 90 Jahren in ganz Japan in Schaufenstern und Schaukästen von Restaurants zu sehen. Sie erfüllen direkt zwei Zwecke: Einerseits vermitteln sie einen ungefähren Eindruck davon, wie die Gerichte in etwa auf dem Teller aussehen werden. Andererseits ermöglichen sie es ausländischen Touristen, bei der Bestellung einfach mit dem Finger auf das Gericht zu zeigen, anstatt sich mühsam durch die japanische Speisekarte zu kämpfen.


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Wie der Guardian berichtet, sind diese Anschauungsgerichte ein großes Geschäft, vor allem in dem Dorf Gujo Hachiman. Takizo Iwasaki, der auch als "Vater der Replik-Gerichte" bekannt ist, öffnete dort Anfang der 1930er Jahre eine Produktionsstätte und jetzt ist der eigenwillige Industriezweig des Landes etwa 90 Millionen US-Dollar wert.

Zurück in Nagoya: Einen Tag nachdem der triefende Matcha-Tee die Aufmerksamkeit des ganzen Landes auf sich gezogen hatte, kamen die Restaurantbetreiber auf eine simple Lösung: Sie drehten die betroffenen Tassen einfach um 180 Grad – wahrscheinlich in der Hoffnung, dass die zähe Masse ein weiteres Mal schmilzt und zurück in die Tasse rutscht.

Es ist heiß. Verdammt, es ist so heiß.

Dieser Artikel erschien ursprünglich bei MUNCHIES US.

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