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Angeln

PETA regt sich über 'Far Cry 5' auf, weil darin gefischt wird

Die Tierrechtsorganisation fordert den Game-Hersteller Ubisoft auf, solche Spiele künftig nicht mehr zu promoten.
Foto: Ubisoft

Dieser Artikel stammt aus unserer Redaktion in Zürich.

Gewaltverherrlichende Spiele haben seit jeher einen schlechten Stand bei Eltern, Politikern und Moralaposteln. Dabei hat eine wissenschaftliche Untersuchung der Universität von York erst kürzlich ergeben, dass eher nicht Videospiele daran schuld sind, wenn Leute Amok laufen.

Die Ergebnisse dieser Studie sind wohl nicht bis zu PETA durchgedrungen, denn die Tierrechtsorganisation hat sich nun ein sehr beliebtes Videospiel als Sündenbock der Stunde ausgesucht: "Far Cry 5". Das Entwicklerstudio Ubisoft ist bekannt dafür, in seinen Games wie "Assassin's Creed" oder "Watch Dogs" nicht gerade zärtlich mit Lebewesen umzugehen.

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In dem aktuellen "Far Cry"-Game spielst du einen Deputy, der ein kleines Fleckchen im US-Bundesstaat Montana von einem fanatischen Kult befreien soll. Die Sektenmitglieder sind bis an die Zähne bewaffnet und wie es sich bei einem anständigen Ego-Shooter nun mal gehört, wird geballert was das Zeug hält.

Aber nicht die Waffengewalt ist PETA ein Dorn im Auge. Nein, es ist das Angeln. "Angeln bedeutet, Fische in eine Falle zu locken, sie minuten- bis stundenlang Angst und Atemnot sowie einem oft qualvollen Todeskampf auszusetzen, bevor sie schliesslich erschlagen oder oft noch lebendig aufgeschnitten werden", wird Dr. Tanja Breining, Meeresbiologin und Fachreferentin für Fische und Meerestiere bei PETA, in einer Pressemitteilung zitiert. Aus diesem Grund wollen die Verantwortlichen der Organisation den Game-Giganten Ubisoft dazu bringen, künftig auf die Veröffentlichung von Videospielen zu verzichten, die "das Jagen und Töten von Fischen und anderen Tieren glorifizieren und banalisieren".


Das Angel-Minigame in "Far Cry 5" wird von PETA nicht goutiert | Quelle: Youtube


"Gewalt, egal ob gegen Mensch oder Tier, sollte nirgendwo stattfinden – auch nicht in der virtuellen Welt", sagt Breining zu MUNCHIES. "Fische sind soziale und intelligente Tiere, mit individuellen Persönlichkeiten, Emotionen und einem Schmerzempfinden", führt sie fort. "Sie haben ein Recht darauf, ihr eigenes Leben nach ihren Interessen zu leben, anstatt gejagt und getötet zu werden."

Gegenüber dem deutschen Videogame-Medium GameStar reagiert Ubisoft gewohnt sarkastisch auf die Anschuldigungen von PETA: "In 'Far Cry 5' kann man jagen, angeln, mit Dynamit um sich werfen oder mit Schaufeln um sich schlagen. Wir bei Ubisoft haben grossen Respekt gegenüber allen Lebewesen. Darum bietet 'Far Cry 5' eine sichere Alternative zum Jagen, Angeln, Dynamitwerfen und mit Schaufeln um sich schlagen."

Bleibt zu hoffen, dass die Tierrechtler nie von der Existenz des Konsolenspiels "Euro Fishing" erfahren – ein Videogame übers Angeln, das PETA vermutlich endgültig die Tränen in die Augen treibt.

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