Dieses klassische chinesische Hähnchengericht bekommst du auch zu Hause hin
Fotos von Matt Zuras

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chinesische Küche

Dieses klassische chinesische Hähnchengericht bekommst du auch zu Hause hin

Scharfes Kung-Pao-Hähnchen erfordert zwar etwas Vorbereitung, die Liebe schmeckt man aber auch.

Wenn man in New York chinesisch Essen gehen möchte, ist Williamsburg in Brooklyn nicht gerade der erste Anlaufpunkt. Als das Kings County Imperial dort im Sommer 2015 eröffnet hatte, haben die Gäste fleißig ihre Essstäbchen poliert und sich in Scharen angestellt.

Und dann die Überraschung: Das Essen war nicht nur gut, die Gründer des Ladens waren nicht einmal Chinesen.

"Die Leute lieben chinesisches Essen, haben aber nicht immer Zugang", meint Josh Grinker, Koch und Co-Besitzer des Kings County Imperial, als wir wissen wollten, warum er seinen Laden gerade in Williamsburg eröffnet hat. "In New York bekommt man großartiges chinesisches Essen, aber dafür muss man meist nach Chinatown."

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Denn in einer Stadt, in der man fast alles auf Abruf in der Nähe hat, verlangt man den Bewohnern einiges ab, wenn sie zum Essen in einen anderen Stadtteil – geschweige denn ein anderes Borough – fahren müssen.

Josh Grinker vom Kings County Imperial

Also haben sich Grinker und seine Partnerin Tracy Young, die sich bei ihrer Arbeit im A Single Pebble in Vermont in chinesisches Essen verliebt haben, entschlossen, ein chinesisches Restaurant im trendigsten Stadtteil von Brooklyn zu eröffnen. Hier gibt es, von wenigen Ausnahmen abgesehen, nur wenig regionale chinesische Küche über die üblichen dem amerikanischen Gaumen angepassten fettigen Nudelgerichte hinaus.

REZEPT: Kung-Pao-Hähnchen

"Wir halten uns an die Regeln", beschreibt Grinker die Gerichte im Restaurant. "Damit meine ich, wir versuchen nicht, das Rad neu zu erfinden."

Doch im Kings County Imperial hält man sich nicht streng an eine regionale Küche. Die Karte ist eher eine Art "Greatest Hits" verschiedenster Regionen Chinas und amerikanischer Erfindungen.

"Wir bedienen uns einfach überall, man könnte sagen, wir machen chinesische Küche, aber mit dem Zusatz 'amerikanisch' oder 'typisch Brooklyn'", meint Grinker. "Wir kochen einfach, was uns gefällt, ob Garnelentoast, eine Art amerikanische Hybridkreation, oder ma po doufu, ein Gericht typisch für Zentralchina."

Den Spagat zwischen diesen beiden Welten schafft das kung po-Hähnchen von Kings County Imperial. Dieses Gericht, oft auch kung pao geschrieben, ist ein fester Bestandteil der Karten chinesischer Restaurants in den Staaten. Seine Ursprünge hat es in der Provinz Sichuan, wo man noch scharfen Sichuan-Pfeffer und einen Batzen rote Chilis für mehr Intensität hinzugibt. Die amerikanische Variante ist süßer und in puncto Schärfe eher fad, aber die Version von Grinker ist näher am Original.

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Die Sauce – eine Kombination aus verschiedenen Sojasaucen, Ingwer, Knoblauch, Essig und Sesamöl – hält alles zusammen. Im Kings County Imperial zieht sie einen Monat lang, bevor sie verwendet wird. Doch danach ist das Gericht in wenigen Minuten gemacht.

Das zweite Geheimnis ist die Marinade des Hähnchens – ein scharfer Brei aus Speisestärke, weißem Pfeffer und einem Ei. Dadurch bleibt das Fleisch zart, wenn man es im Wok perfekt knusprig anbrät.

Das Hähnchen ist fertig frittiert und die Sauce vorbereitet: Grinker brät unter schnellem Rühren nur noch eine Handvoll Zuckerschoten, gehackte Zwiebeln, Erdnüsse und Knoblauch zusammen mit getrockneten Chilis, Chilipaste, Sichuanpfeffer und Chiliflocken an. Dabei gibt er nach Bedarf noch etwas Brühe und Kung-Pao-Sauce hinzu. Ganz zum Schluss stößt das Hähnchen wieder zur Party dazu und wird noch ein bisschen im Wok mitgeschwenkt.

Ein Gericht, dass den pan-chinesischen Gedanken im Kings County Imperial widerspiegelt: lecker, aber einfach; allgemein bekannt, aber raffiniert gemacht.

"Wenn wir ein Gericht mögen und es ist chinesisch und wir können unsere traditionellen chinesischen Techniken dafür verwenden, dann kommt es ohne zu zögern auf die Karte", meint Grinker. "Wir lieben chinesisches Essen einfach."