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Namensstreit

Das "Mac" gehört allen: Eine irische Burgerkette hat McDonald's vor Gericht frittiert

Dank eines bahnbrechenden Markenrechts-Urteils kann Supermac's jetzt auch innerhalb Europas und Großbritanniens expandieren. Das letzte Wort ist aber noch nicht gesprochen.
Ein typisches Big Mac Menü
Symbolfoto: herval | Flickr | CC BY 2.0

Die Fast-Food-Kette Supermac's gibt es schon seit gut 40 Jahren und sie kann rund 100 Filialen in Irland und Nordirland vorzeigen. Nach Europa, England oder Australien darf Supermac's aber trotzdem nicht expandieren. Warum? Wegen drei kleiner Buchstaben im Namen des Unternehmens.

McDonald's, der vielfältige Burger-Riese mit dem berühmten goldenen M und weltweit über 37.000 Filialen (in denen gefühlt nur sechs funktionierende Eiscreme-Maschinen stehen), besteht nämlich seit mehreren Jahren darauf, dass hungrige Kunden verwirrt wären, wenn Supermac's plötzlich auch in anderen Teilen der Welt auftauchen würde. Die knallharten McAnwälte behaupten wirklich aus voller Überzeugung, dass jedes Restaurant mit einem "Mac" in Namen uns sofort an die berühmte Spezialsoße und Sesambrötchen denken lässt.

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Vergangenen Dienstag hat das Amt der Europäischen Union für geistiges Eigentum allerdings eine wegweisende Entscheidung getroffen: McDonald's darf sich den Begriff "Big Mac" in Europa nicht länger markenrechtlich schützen lassen. Die Fast-Food-Kette habe den Namen in den vergangenen fünf Jahren nicht intensiv genug genutzt. Wie die Zeitung Irish Times schreibt, sei für Supermac's deshalb nun endlich der Weg frei, auch in weitere Länder zu expandieren.


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McDonald's ist schon lange berüchtigt dafür, alles und jeden zu verklagen, der ein "Mac" oder "Mc" im Markennamen trägt (ein Beispiel: das Unternehmen, das MacCoffee vertreibt). Zudem hat das Burger-Schnellrestaurant den Namen "Big Mac" sowohl im Lebensmittel- als auch im Restaurantbereich europaweit eintragen lassen. Dadurch konnten die Verantwortlichen in den letzten drei Jahre damit argumentieren, dass Supermac's-Filialen in anderen Ländern die Kunden nur verwirren würden.

2015 wurden die Expansionspläne von Supermac's durch einen 41 Seiten dicken Einspruch seitens McDonald's gestoppt. Darin schrieb das Unternehmen, dass sich der Name "Supermac's" unfairerweise den markanten Charakter und Ruf von McDonald's eigenem Namen zu Nutze mache. Zudem gab McDonald's an, dass der "Mac"-Teil des Namens zu sehr wie die eigene "Mc"-Vorsilbe klinge. Supermac's hielt mit dem Argument dagegen, dass die irischen Kunden es in den vergangenen 30 Jahren trotzdem geschafft hätten, zwischen den beiden Burger-Unternehmen zu unterscheiden.

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"Als wir uns auf diesen Kampf einließen, wussten wir, dass das wie bei David gegen Goliath werden würde. Aber nur weil McDonald's einen großen Geldbeutel hat und wir im Vergleich ziemlich klein sind, wollten wir nicht direkt klein beigeben", sagte Pat McDonagh, der Gründer und Geschäftsführer von Supermac's.

Das Urteil und der damit einhergehende Verlust des "Big Mac"-Markenzeichens sind sofort rechtskräftig. McDonald's wird die Entscheidung jedoch anfechten: "Wir werden gerichtlich dagegen vorgehen und sind uns sicher, dass die Beschwerdekammer des Amts der Europäischen Union für geistiges Eigentum das Urteil kippt", sagte ein Sprecher von McDonald's gegenüber der irischen Rundfunkanstalt RTÉ. "Trotz der Entscheidung besitzt McDonald's immer noch das volle Recht am eingetragenen Markenzeichen 'BIG MAC' – und das in ganz Europa."

Komm schon, McDonald's, du musst jetzt doch nicht rumheulen! Dein Essen ist doch auch ohne deine Tränen schon salzig genug.

Dieser Artikel ist zuerst bei MUNCHIES US erschienen.

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