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Der Typ, der sechs Monate und 1.500 Dollar in ein selbst gemachtes Sandwich steckte

Der YouTuber Andy George hat seinen Versuch festgehalten, ein Sandwich komplett selbst zu machen. Dafür hat er ein Huhn getötet, Salz aus Meerwasser gewonnen und seinen eigenen Weizen angebaut. Wir haben ihn zum Interview gebeten.

Mit seiner YouTube-Serie How to Make Everything stellt Andy George infrage, wie wir alltägliche Dinge als selbstverständlich ansehen, indem er uns zeigt, wie der Prozess von Null zum fertigen Produkt aussieht.

Sein jüngstes Experiment: ein Sandwich. Wenn wir sagen „von Null", dann meinen wir nicht, dass er in den Supermarkt gegangen ist und die Zutaten gekauft hat, anstatt das fertig belegte Brötchen beim Bäcker zu holen. Wir meinen, er hat eine Kuh gemolken, um seinen eigenen Käse zu produzieren, ein Huhn getötet, sein selbst angebautes Gemüse eingelegt und Salz aus Meerwasser gewonnen, Weizen angebaut, aus dem er Brot gebacken hat—was insgesamt gesehen wahrscheinlich noch eines der einfacheren Dinge war. Er ist sogar in einen Bienenstock eingedrungen, um seinen eigenen Honig zu produzieren.

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Obwohl der gesamte Prozess sechs Monate dauert und George 1.500 Dollar [1.335 Euro] kostete, war das Endergebnis recht unspektakulär. Sein Hähnchenfleisch und der Käse konnten scheinbar nicht mit den Produkten aus dem Supermarkt mithalten.

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MUNCHIES hat George kontaktiert, um mehr darüber herauszufinden, welcher Persönlichkeit es bedarf, um so viel Zeit und Geld in ein Sandwich zu stecken und was wir von seinem Experiment lernen können.

MUNCHIES: Hallo, Andy. Was hat dich dazu gebracht, sechs Monate damit zu verbringen, ein Sandwich zu machen? Andy George: Es fing alles als eine Art Gedankenexperiment an. Damals fand ich gerade Gefallen am Kochen und machte immer mehr Sachen ohne Fertigprodukte selbst. Ich dachte mir, ‚Was wäre, wenn ich alles selbst mache?' Was wäre, wenn ich mein eigenes Mehl mache? Jeden einzelnen Schritt. Je mehr ich darüber nachdachte, desto faszinierter war ich davon, weil es Dinge sind, die wir jeden Tag verwenden, über die wir aber nicht nachdenken.

Warum waren es genau sechs Monate? Hast du dir selbst eine Deadline gesetzt? Im Grunde bestimmte der Weizen den Zeitraum. Für das Mehl musste ich Weizen anbauen und das dauert so lange.

Wie hast du entschieden, welche Art von Sandwich du machen möchtest? Hast du einfach dein Lieblingssandwich genommen? Meiner erster Gedanke war, ein Gericht zu machen. Etwas Einfaches wie Fleisch und Kartoffeln. Dann dachte ich mir, wieso nicht ein Sandwich, weil es so einfach klingt. Aber es gibt so viele Dinge, mit denen man sein Sandwich belegen kann. Ich dachte nach und stellte eine Liste von Zutaten zusammen, die interessant, aber gleichzeitig auch machbar waren.

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Was war das Schwierigste am Sandwich? Das Salz. Ich musste mich unerwarteten Herausforderungen stellen. Ich lebe in Minnesota, dort wird Salz nirgendwo natürlich gewonnen. Es gibt Salzminen, die ein bisschen entfernt sind. Und dann gibt es noch das Meer, also musste ich schlussendlich reisen.

Wie reagierte die Polizei am Flughafen auf all dein selbst gemachtes Salz im Gepäck? Eigentlich verhielten sie sich sehr professionell. Ich hatte überhaupt nicht erwartet, dass es ein Problem sein würde. Aber als ich durch den Scanner ging, hielten sie mich auf. Sie öffneten meine Tasche und fingen an, alles herauszuholen. Dann nahmen sie das Salz heraus und mein erster Gedanke war: OK, ich lande im Gefängnis.

Gibt es irgendwelche Bestandteile des Sandwiches, die du weiterhin selbst produzieren wirst? Ich hatte sehr viel Freude im Garten und beim Gemüse anbauen. Das würde ich gerne weiterhin machen, aber ich habe leider keine verfügbare Fläche. Ich musste einen Gemeinschaftsgarten nutzen und dort jeden Tag hinfahren, das war sehr mühsam. Hoffentlich besitze ich irgendwann mein eigenes Stück Land.

Du hast ein Huhn getötet. Hast du damit einige Leute im Internet verärgert? Ja, ein paar. Es gab einige Leute, die sich unglaublich aufregten. Manche schlugen vor, man sollte mir den Kopf abreißen. In diese Richtung gingen die Kommentare.

Wie schmeckte das Sandwich? Es war in Ordnung.

Nur in Ordnung? Es war kein schlechtes Sandwich. Aber ich machte zum Vergleich ein zweites aus Zutaten aus dem Supermarkt. Dadurch kam es mir wahrscheinlich weniger gut vor.

Was hätte es besser gemacht? Das Hähnchen und das Brot hätten besser zubereitet sein können. Aber eigentlich lag es hauptsächlich am Käse, der nicht so schmeckte, wie ich es mir vorgestellt hatte. Es war Mozzarella, die Konsistenz war aber mehr wie Gummi. Hätte ich mehr Zeit gehabt, hätte ich gereiften Käse gemacht.

Auf dein nächstes Sandwich müssen wir also bestimmt noch eine Weile warten. Vielen Dank für das Gespräch, Andy!