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Weißwein ist (fast) genauso gut für dich wie Rotwein

Viele sehen Weißwein nur als kurzfristiges Heilmittel gegen Herzschmerz und die Ursache aller Kater von Single-Ladys, sein Ruf könnte aber gerettet sein.
Foto von Ken Hawkins via Flickr

Ständig hören wir von den Gesundheitsvorteilen von Rotwein. Er soll uns dabei helfen, Fett zu verbrennen. Er soll gut für unser Herz und für unser Gehirn sein. Er könnte sogar gut für unsere Leberzellen sein. Ja ja, wir haben es schon verstanden: Dann trinken wir eben Rotwein.

Über den emotionaleren, sulfitlastigeren Cousin Weißwein hören wir nur selten Lobgesänge. Aber die Wissenschaft gewinnt immer wieder neue Erkenntnisse und sind es gute Nachrichten für den wackeligen Ruf von Weißwein.

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Die Washington Post berichtet, dass die Ergebnisse von zwei Studien darauf hinweisen, dass Weißwein ebenfalls Gesundheitsvorteile hat, die mit Rotwein allemal mithalten können.

Die erste der beiden Studien mit dem (nicht besonders gelungenen) Titel In Vino Veritas (Im Wein liegt die Wahrheit), wurde der Europäischen Kardiologiegesellschaft präsentiert und zeigte keinen bedeutenden Unterschied zwischen den Gesundheitsvorteilen eines Pinot noir und eines Chardonnay in Hinblick auf den Cholesterinspiegel. Nachdem die Forscher 146 Studienteilnehmer, die alle zwei Mal pro Woche Sport betrieben, über einen Zeitraum von einem Jahr beobachtet hatte, stellte sich heraus, dass der Konsum von Weißwein wie Rotwein zu einer „deutlichen Verbesserung des Cholesterinspiegels" führten.

Die zweite Studie mit dem Titel Moderate Wine Intake in Adults With Type 2 Diabetes wurde diese Woche in Annals of Internal Medicine veröffentlichte und brachte ähnliche Resultate hervor, die sich jedoch spezifisch auf Patienten mit Diabetes Typ 2 bezogen. Den Studienteilnehmer wurde nach dem Zufallsprinzip aufgetragen, entweder ca. 150 ml Rotwein, Weißwein oder Mineralwasser zum Abendessen zu trinken. Außerdem mussten sich die 224 Freiwilligen an die Kreta-Diät halten, ohne ihre Kalorienzufuhr zu beschränken.

Nach zwei Jahren der Nachbeobachtung gab es keinen bedeutenden Unterschied zwischen den Auswirkungen von Weißwein und Rotwein bei Diabetes-Patienten—beide unterstützen die Regulierung des Blutzuckerspiegels. „Dieser Langzeitversuch zeigte, dass eine gesunde Ernährung und moderater Alkoholkonsum, besonders Rotwein, mit besserer Lipid- und Blutzuckerkontrolle in Verbindung gebracht werden als Wasser und keine bedeutenden negativen Auswirkungen haben", so die Autoren der Studie.

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Eine moderate Menge Weißwein ist für die Blutzuckerkontrolle bei Diabetes-Patienten also besser als normales Wasser. Rotwein war jedoch von den drei Flüssigkeiten (Rotwein, Weißwein, Wasser) die einzige, die eine messbare Wirkung auf die Herzgesundheit von Patienten mit Diabetes mellitus hatte. Rotwein ist also immer noch der gesündeste der Traubensäfte.

Aber die Forscher äußerten einen wichtigen Vorbehalt: Alles, was ein oder zwei Gläser Wein pro Tag übersteigt, wäre für Patienten mit der Erkrankung riskant. Es ist also keine gute Idee, sofort seine Insulindosis mit Bordeaux zu ersetzen.

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Weißwein besitzt viele der gesundheitsschützenden Flavonoide von Rotwein und könnte sogar mehr Antioxidantien als Rotwein enthalten, trotzdem wird Weißwein selten im gleichen Atemzug genannt, wenn es um die Gesundheitsvorteile von Wein geht.

Zum Glück gibt es aber medizinische Wissenschaftler, die Weißwein erforschen, bevor sein Ruf für immer zerstört ist und befleckt von all jenen, die ihn nur als kurzfristiges Heilmittel gegen Herzschmerz runterkippen und als die Wurzel aller Kater von depressiven Single- und unglücklichen Hausfrauen sehen. Weißwein kann noch viel mehr.