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Mönchengladbach

Illegale Raser haben einen Fußgänger getötet und dann Fahrerflucht begangen

Die Polizei ermittelt jetzt gegen die drei festgenommenen Fahrer wegen Mordes.
Foto: imago | Becker&Bredel

Freitagabend, 23 Uhr: Drei Autos – ein schwarzer Seat, ein silberner Seat und ein Volkswagen – rasen in halsbrecherischem Tempo durch die Innenstadt von Mönchengladbach. Immer wieder versuchen sie, sich gegenseitig zu überholen oder auszubremsen. Schließlich biegen die drei in die Fliethstraße ein, eine vierspurige, knapp 500 Meter lange Gerade.

Hier startet der schwarze Seat noch einmal einen Versuch, den silbernen zu überholen. Dabei verliert der überholende Fahrer die Kontrolle über das Auto, gerät auf die Gegenfahrbahn und erfasst einen Fußgänger, der gerade über die Straße gehen wollte. Der 38-jährige Mönchengladbacher ist sofort tot.

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In einem Video, das der Fahrer eines entgegenkommenden Autos mit seiner Dashcam gefilmt hat, ist zu sehen, wie der schwarze Seat kurze Zeit später zum Stehen kommt und der Fahrer und ein Beifahrer aussteigen. Der 28-jährige Fahrer wird noch am Unfallort festgenommen, die anderen beiden Fahrer fliehen.

Die Polizei hat noch am Wochenende Ermittlungen wegen Mordes eingeleitet – und konnte bis Montag schließlich beide flüchtigen Fahrer ermitteln. Es handelt sich um zwei Männer im Alter von 22 und 25 Jahren. Die Polizei prüft jetzt, ob sie noch am Montag Haftbefehl gegen die drei Fahrer erheben kann.

Immer wieder sterben bei illegalen Rennen auf Deutschlands Straßen Unbeteiligte. Zuletzt hatte im Februar das Urteil eines Berliner Gerichts Aufsehen erregt: Zwei Männer hatten im Februar 2016 bei einem Rennen auf dem Kurfürstendamm einen 69-Jährigen in seinem Geländewagen gerammt und getötet. Das Gericht verurteilte ein Jahr später beide Männer zu lebenslanger Haft wegen Mordes – zum ersten Mal in Deutschland. Der bekannte YouTuber "Alpi", der im Juni 2016 einen Fußgänger mit seinem Motorrad totfuhr, war kurz davor noch mit fahrlässiger Tötung davongekommen.

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