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Alkohol

Die einzige effektive Methode, einem Kater vorzubeugen, ist weniger zu trinken

Die wunderbare Erleichterung, die uns ein fettiges Sandwich zum Frühstück, fünf Gläser Wasser und ein würziger Bloody Mary am Morgen danach bescheren, spielt sich nur in unseren Köpfen ab.
Hilary Pollack
Los Angeles, US

Wie sieht dein Ritual nach einem Abend mit mehreren Flaschen Wein zum Essen, einer abartigen Zahl an Tequila-Shots, ein paar Whisky Sours und unzähligen Gläsern Bier zu später Stunde aus?

Manche schwören auf einen nächtlichen Besuch beim Fast Food-Laden des Vertrauens, um das Gift mit Zwiebelringen und einem knusprigen Chicken Burger aufzusaugen. Andere kippen sicherheitshalber schon vor dem ins Bett gehen ein paar Gläser Wasser hinunter in der Hoffnung, den bösen Alkohol zu verdünnen. Und dann gibt es noch die, die den nächsten Morgen abwarten und auf ein schön fettiges Frühstück oder vielleicht einen Bloody Mary setzen, um ihr körperliches Leid zu lindern.

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ARTIKEL: Rezepte aus dem Mittelalter gegen Kater

Genau wie wenn es darum geht, Schluckauf loszuwerden, gibt es auch unzählige Mittel, mit denen wir gegen unseren Kater ankämpfen, deren Effektivität jedoch nur durch Anekdoten bewiesen wird. Aber wer die Höllenqualen eines richtig üblen Katers durchstehen muss, greift zu allen Mitteln. Grünkohl. SPAM-Sandwiches. Birnensaft. Extrem bittere Digestifs.

Wissenschaftler wollen uns jedoch davon überzeugen, dass all unsere Bemühungen vergebens sind. Psychosomatischer Nutzen beiseite, diese sogenannten Experten wollen uns weismachen, dass es so etwas wie ein „Katerheilmittel" nicht gibt—außer eben von vornherein weniger zu trinken.

In einem Paper, das vergangenes Wochenende bei der European College of Neuropsychopharmacology Conference präsentiert wurde, legt ein Team von internationalen Forschern die Ergebnisse einer Studie dar, zu deren Zweck mehr als 1.500 niederländische und kanadische College-Studenten untersucht wurden, um die Geheimnisse hinter dem Kater und den Methoden, um ihn loszuwerden, zu lüften.

Das Forscherteam befragte Studenten über ihr Trinkverhalten. Diese berichteten dann unter Selbstbeobachtung von Fällen, in denen sie einen Kater hatten. Die Wissenschaftler hofften, ein paar Glückliche zu finden, die gegen das üble Phänomen immun sind. Immerhin wiesen Forschungsergebnisse in der Vergangenheit daraufhin, dass bis zu einem Viertel der Trinker nicht an Katersymptomen leiden könnte.

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Falsch. Jeder, der genug trinkt, wird sich am nächsten Tag wie ein Häufchen Elend fühlen. Von den 789 kanadischen Studienteilnehmern waren die einzigen, die keinen Kater hatten, die, die „zu wenig Alkohol [tranken], um überhaupt einen Kater zu bekommen". Ansonsten war keiner von ihnen immun gegen das böse Schicksal, das sie am nächsten Morgen erwartete.

Netter Versuch, Freunde.

Von den 826 niederländischen Studienteilnehmern, nahmen mehr als die Hälfte (etwa 54 Prozent) besondere Speisen zu sich—genauer gesagt, fettiges Essen—, um sich schneller von ihrem Kater zu erholen. Wenn einen schon ein fetter Burger die schlechten Entscheidungen vom Vorabend nicht vergessen lässt, was dann? Außerdem gaben mehr als zwei Drittel an, sich bewusst zu bemühen, während und nachdem sie Alkohol konsumiert haben, Wasser zu trinken a.k.a. die Verdünnungsmethode.

In aller Fairness muss man sagen, dass es eine kleine, messbare Verbesserung im Wohlbefinden der Studenten im Vergleich zur komplett dehydrierten Vergleichsgruppe gab. Wie schwerwiegend der Kater war, änderte sich aber dadurch nicht. In anderen Worten: Sie fühlten sich nicht „normal", sondern einfach gemästet und weniger ausgetrocknet.

Der leitende Autor der Studie, Dr. Joris Verster von der Universität Utretcht, warnt: „Wasser trinken hilft möglicherweise gegen den Durst und einen trockenen Mund, aber das Elend, die Kopfschmerzen und die Übelkeit verschwinden dadurch nicht."

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VIDEO: Das ultimative Frühstückssandwich mit Eggslut

Dr. Verster hatte auch schlechte Neuigkeiten über die Zukunft des Katermanagements: Forscher verstehen immer noch nicht, warum wir uns nach übermäßigen Alkoholkonsum so verdammt scheiße fühlen.

„Die Forschung ist zu dem Ergebnis gekommen, dass es nicht nur an der Dehydration liegt—wir wissen, dass das Immunsystem etwas damit zu tun hat, aber solange wir nicht wissen, was der Auslöser ist, ist es sehr unwahrscheinlich, dass wir ein Heilmittel finden."

Durch eine verlässliche Lösung zur Behandlung von Katern könnten sich die Regierungen Milliarden Euro sparen, die derzeit für medizinische Kosten und andere Nebenprodukte betrunkener Idiotie wie Autounfälle ausgegeben werden.

In der Zwischenzeit haben wir für euch vorgesorgt. Kocht John Ratzenbergers Kohl mit Speck, serviert dem Typen, der auf eurer Couch geschlafen hat, ein würziges Frühstückssandwich und spült alles mit einem wunderbar garnierten Bloody Mary runter.

Dann legt euch hin und schlaft ein, während ihr Alien anschaut. Wir sind zwar keine Ärzte, aber das verschreiben wir euch trotzdem.