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Verbrechen aus Versehen

Zwei Männer haben mit einem Lego-Maschinengewehr einen Großeinsatz ausgelöst

In Ludwigshafen setzt ein Bastler schwarze Spielzeugsteine zu einer Waffenattrappe zusammen und stellt sich damit ins Fenster. Jetzt ermittelt die Polizei.
Symbolbild: imago | Jochen Teck

Wenige Spielzeuge haben so viel Emotionalisierungspotential wie Lego-Steine. Ob gestapelt als 35 Meter hoher Weltrekord-Turm, als Baumaterial für Raumschiffe oder als spitzer Überraschungs-Schmerz in der Fußsohle: Sie sorgen für große Gefühle. Im rheinland-pfälzischen Ludwigshafen haben ein paar Lego-Steine am Montagabend sogar ausgereicht, um Passanten so sehr zu verschrecken, dass sie einen Polizei-Einsatz auslösten. Der Grund: ein aus Lego nachgebautes Maschinengewehr.

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Wie das Polizeipräsidium Rheinland-Pfalz am Dienstag mitteilte, meldeten sich am Vorabend Zeugen: Sie hätten eine Person gesehen, "die mit einer Maschinenpistole in einer Wohnung herum laufe und mit diesem auch am Fenster hantiere". Die Polizei reagierte sofort. Der Einsatzort wurde abgesperrt. Spezialkräfte betraten die Wohnung. Dort trafen sie auf zwei 19 und 23 Jahre alte Männer – und das vermeintliche Maschinengewehr.


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Dieses stellte sich "bei den weiteren Ermittlungen" allerdings nicht als Schusswaffe, sondern als Spielzeug heraus. Der 19-Jährige hatte es aus schwarzen Legos "täuschend echt aussehend" nachgebaut, gab die Polizei an. Dennoch durfte der Bastler sein Lego-Maschinengewehr nicht behalten: Die Polizei konfiszierte das Waffen-Imitat und ermittelt wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz. Spielzeug-Gewehre und andere Waffen-Attrappen sind in der Öffentlichkeit nämlich nicht erlaubt. Vielleicht setzt der Lego-Fan mit seinen schwarzen Steinen beim nächsten Mal besser ein Klavier zusammen – sollte er sie zurückbekommen.

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