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Internet-Treibgut

Die Bundesbank sucht per Aushang nach dem Besitzer von 2 Cent

"Eventuelle Rechte an der Fundsache sind bei der Filialleitung anzumelden."

Was hat die Bundesbank mit Matthias Schweighöfer gemeinsam? Genau, beide sind seelenlose Gelddruckmaschinen – und jetzt haben auch noch beide schonmal einen viralen Facebook-Hit gelandet. Aber während Schweighöfer sich immerhin mit Absicht und vielen Hashtags an die Öffentlichkeit richtet, ist die Magdeburger Filiale der Bundesbank eher unfreiwillig zur Sensation geworden. Nämlich, als jemand diesen Aushang in ihrer Filiale auf Facebook veröffentlicht hat:

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Die erste Frage, die sich natürlich aufdrängt, können wir mittlerweile beantworten: Ja, das ist wirklich echt. Wir wissen das, weil wir bei der Bundesbank angerufen haben und eine entnervte Mitarbeiterin uns erklärt hat, alles Wissenswerte dazu stehe doch schon in der Magdeburger Volksstimme, ob wir das denn nicht gelesen hätten? Hatten wir, müssen wir zu unserer Schande gestehen, nicht.

Tatsächlich erfährt man auf der Seite der Magdeburger Volksstimme nicht nur, dass der Aushang echt ist, sondern auch, was der Grund für diese glorreiche Pedanterie ist: eben die Dienstanweisung. Die besagt nämlich, erklärt ein Sprecher der Bundesbank in der Volksstimme, dass der Besitzer von nicht zugeordnetem Geld ausfindig gemacht werden muss – egal, wie groß die Summe ist. Und da in der Kleinkundenkasse der Bank eben zwei Cent zu viel aufgetaucht waren, musste sich darum gekümmert werden.

Natürlich ist der Einwand berechtigt, dass der Aushang mehr kostet als die 2 Cent selbst. Und dass der Besitzer eigentlich keine Möglichkeit hat, seinen Besitzanspruch zu beweisen, ist auch wahr. Aber hier geht es ums Prinzip: Bei der Bundesbank verschwindet kein Geld, niemals. Und das ist ja eigentlich ganz gut zu wissen, dass es da draußen noch Gewissheiten gibt. Und, dass in Zeiten von Donald Trump immerhin irgendjemand seinen Job noch ernst nimmt.

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