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Bad Gasteins Bürgermeister lässt eine Flüchtlingsunterkunft schließen

Auf die Frage, wie es mit den untergebrachten Flüchtlingen jetzt weitergehen soll, antwortet der Bürgermeister: „Das ist nicht mein Problem."

Vergangenen Mai schrieb der Bürgermeister von Bad Gastein, Gerhard Steinbauer (ÖVP), in Bezug auf eine geplante Flüchtlingsunterkunft in einem Brief, dass die Gemeinde Bad Gastein die Unterkunft „strikt ablehne" und diese „gegebenenfalls mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln bekämpfen würde".

Das Projekt von Sepp Schellhorn wurde schlussendlich doch durchgesetzt. Die Mitarbeiterwohnungen in einem ehemaligen Zwei-Sterne-Hotel wurden von Landesbeamten geprüft und für geeignet für die Unterbringung von Flüchtlingen befunden. Anfang Juni zogen 36 Flüchtlinge in die Unterkunft. Dort konnten sie Deutsch lernen und bekamen Ausbildungen zu Hilfsköchen und Hilfskellnern.

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Wie der Falter in seiner neuen Ausgabe berichtet, muss das Projekt nun jedoch eingestellt werden. Die Unterkunft bekommt keinen neuen Vertrag mit dem Land Salzburg. Schuld daran sei Bad Gasteins Bürgermeister, der nach wie vor gegen das Projekt sei „und die Landesregierung geht vor einem Bürgermeister in die Knie", sagt Schellhorn gegenüber dem Falter.

Gerhard Steinbauer bestätigt das gegenüber dem Falter: „Es ist vollkommen richtig, dass ich die Flüchtlingsunterkunft des Herrn Schellhorn abgedreht habe, auch bei uns ist irgendwann einmal die Geduld überstrapaziert." Jetzt seien einmal die anderen Gemeinden dran.

Gegenüber VICE zeigt sich der Bürgermeister zufrieden, dass „diesem Intermezzo endlich ein Ende gesetzt wurde." Nachdem man von Sepp Schellhorn im Mai „überfahren worden" wäre, sei es nun an der Zeit, die Zahl der aufgenommenen Menschen wieder auf die vom Bund vorgegebene Quote zu reduzieren. Man habe ein entsprechendes Abkommen mit dem Salzburger Landeshauptmann.

Außerdem frage er sich, so Steinbauer, weshalb Schellhorn dieses Projekt nicht in seiner Heimatgemeinde durchführe. Auf die Frage, wie es nun mit den 36 untergebrachten Menschen weitergehen soll, antwortet der ÖVP-Bürgermeister: „Das ist nicht mein Problem sondern das vom Herrn Schellhorn."

Hanna auf Twitter: @HHumorlos.