Wien: For Emotionally Disturbed Only!

Aus recht sicherer Quelle haben wir erfahren, dass es absolut keine gute Idee ist a) nüchtern b) depressiv oder c) in irgendeinem anderen desolaten Zustand zur (letzten) Weltausstellung zu gehen. Matthias Balgavy, schwergewichtige Instanz des guten Geschmacks, hat sich die Ausstellung nämlich schon mal vorab angeschaut und uns erzählt wie's so war. Wir habe uns ein paar super kreative Fragen ausgedacht (fanden wir zumindest), die er uns mehr oder weniger befriedigend beantwortet hat:

VICE:  Wird dein schönes rundes Antlitz wieder Teil der Ausstellung sein?

Matthias: Ja

Weltuntergang ist ja eher ein deprimierendes Thema, wird man nach der Ausstellung das dringenden Bedürfnis haben den Dezember gar nicht mehr abzuwarten, sondern lieber gleich Schluss zu machen?

Matthias: Ja.

1500 qm Ausstellungsfläche ist ja schon ziemlich groß, hat die Atzgerei überhaupt so viel sehenswerte Kunst?  

Matthias: Nein. Wenn ihr euch damit beschäftigt hättet, wüsstet ihr, dass es eine Sammelausstellung mit vielen anderen Künstlern (z.b. Busk, Stefan Kreuzer, Perfekt World, Fuckhead, Amatuer Fashion etc. etc.) ist.

Die Ausstellungsbeschreibung auf der Website klingt ja ganz schön ernst. Mal ganz ehrlich, glaubt man den Prophezeiungen hätte die Welt schon mehr als nur einmal untergehen sollen. Müssen wir uns auf einen Abend voll seriöser Kunst einstellen oder darf auch ein wenig gelacht werden?    

Matthias: Grundregel Nummer 1: Gute laune = strengstens untersagt!

1889 war der Eifelturm Zentrum der Weltausstellung, 1909 der Briefmarkenautomat und1964 der Farbfernseher. Was wird es dieses Jahr sein?

Matthias: Das müsst ihr selber rausfinden. Am besten morgen bei der Eröffnung.

Wer sich also anschauen möchte, auf welch deprimierende Art Künstler das Thema Weltuntergang umsetzen, sollte zusehen, dass er sich vorher noch einmal eingehend mit einer Flasche russischen Weißglas beschäftigt hat oder danach (sicherheitshalber) ein paar Pillen stecken hat (Tipp von uns: Blausäurepillen sollen ja innerhalb von Sekunden töten).

Wer aber Bock hat mit depressiven Leidensgenossen Weltuntergangstheorien zu diskutieren, kann das bei der (letzten) Weltausstellung ziemlich gut.

Ab dem 19.Oktober könnt ihr euch eure Portion ordenticher Depressionen bei der (letzten) Weltausstellung / Arche 2012 im Gschwandner rezeptfrei abholen.

Glücklicherweise ist unser Interviewpartner auch ein gefeierter Fotograf in Kasachstan und hat uns Bilder mitgebracht: