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Fragen, die der Fund eines gigantischen Kackhaufens in einem Schrebergarten aufwirft

Polizeibeamte umstellten den verdächtigen Fäkalienberg. Aber nicht alles konnten sie aufklären.

Hmmm, Kuchen | Foto: David Loong | Flickr | CC BY-SA 2.0

Ein Mann hat am Montag auf seinem Grundstück in Rheinland-Pfalz "einen ungewöhnlich großen Fäkalienhaufen" entdeckt. Sprich: Da lag Kacke in seinem Garten. Das mag für Leute mit Hunden oder Katzen zwar nichts Neues sein, aber besagter Haufen war scheinbar so gigantisch, dass der Herr umgehend die Polizei verständigte.

Der Fall konnte bisher nicht gelöst werden und wirft einige Fragen auf, denen wir für euch auf den Grund gegangen sind.

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1. Was ergab die kriminaltechnische Untersuchung?

Polizeibeamte umstellten den verdächtigen Kackhaufen. Bei näherer Betrachtung kamen sie zu dem Schluss, dass er aus einem Flugzeug stammen müsse. Das "höhentypische Spritzmuster" und die Tatsache, dass das Grundstück in der Einflugschneise des Kölner Flughafens stehe, sprächen für diese Theorie.

Unwahrscheinlich schien das nicht, denn es gab schon andere Fälle von Flugfäkalien: 2012 landete ein zwei Kilo schwerer Eisklumpen aus Urin im Garten einer Familie in Nürnberg. Im selben Jahr durchschlug ein tellergroßer Pipibrocken ein Hausdach in Baden-Württemberg.

2. Kam er wirklich aus einem Flugzeug?

Eine Stunde der Tatort-Folge ist vorbei und wir meinen, der Täter sei überführt. Aber nein, falsch gedacht, jetzt kommt die Wendung! Ein Sprecher des Flughafens Köln/Bonn widerspricht den Vorwürfen der Polizei. Er sagt gegenüber VICE, es sei "unwahrscheinlich", dass die Kacke aus einem Flugzeug gefallen sei. Die Bordtoiletten seien mehrfach gesichert und deshalb sei es technisch nahezu unmöglich, dass der Haufen aus einem Flugzeug stamme. In Deutschland gebe es keine Flugzeuge mehr mit einem sogenannten "offenen Toilettensystem". Außerdem liegt das Haus nicht in der Einflugschneise des Flughafens, sondern 40 Kilometer entfernt davon.

Laut Kölner Express hat die Flugsicherung der Polizei außerdem bestätigt, dass sich zu dem Zeitpunkt der Fäkalienentdeckung keine Maschine über dem Grundstück aufhielt.

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3. Woher kam er dann?

Das ist noch immer ein ziemliches Rätsel. Die Polizei schließt mittlerweile nicht mehr aus, dass ein Tier für die dreiste Tat verantwortlich ist. Nur war der Haufen ja nicht nur "ungewöhnlich groß", sondern sah auch nicht aus wie Haufen—eher wie ein geplatzter Schokopudding. War es also ein Braunbär mit Dünnschiss? Unwahrscheinlich, denn die leben lieber im kühlen Nordeuropa und meiden Deutschland.

Vielleicht steckt aber auch ein handfester Nachbarschaftsstreit dahinter. Die gehören schließlich genauso zu Deutschland wie Rollmops oder Helene Fischer. Nachdem der Bello von nebenan sein Geschäft schon wieder auf der falschen Seite der Grundstückgrenze verrichtete, rief der Nachbar womöglich den Fäkaldschihad aus.

4. Könnten es Aliens gewesen sein?

Möglich. Immer wieder berichten Leute davon, Aliens gesehen zu haben. Manche wurden entführt, an anderen führten die Außerirdischen schräge Experimente durch. Jedenfalls muss vermutlich auch ein Alien mal groß. Es kann also durchaus sein, dass sich ein grüner Fremdling mit großen Augen und viel zu langen Armen illegal—Hausfriedensbruch!—Zutritt zu dem Grundstück verschafft hat, nur um mitten in die wohlgehegte Pflanzenzucht eines rechtschaffenen deutschen Bürgers zu scheißen. Wir fordern: Kriminelle Aliens abschieben!

5. Hat die Polizei ein Dezernat für die Bekämpfung von Fäkalienkriminalität?

Noch nicht, aber sie sollte über die Einrichtung einer solchen Abteilung nachdenken: CSI Kot. Es wird Zeit, dass das der CSU-Generalsekretär fordert. Denn eigentlich hat die Jagd auf Schurkenscheißer bei der Polizei bereits Tradition. Sie rücken beispielsweise aus, wenn der Briefkasten einer Rentnerin voll mit Scheiße ist. Nachdem die ältere Dame den stinkenden Fund gemacht hatte, nahm die Passauer Polizei weitere Ermittlungen auf.

Mit noch viel mehr (krimineller) Energie kackte ein junger Mann in ein Essener Fitness-Studio und legte anschließend ein Feuer. Experten der Polizei übernahmen den Fall und untersuchten den Haufen auf DNA-fähiges Material.

Eins ist also klar: Klobürsten und Feuchttücher sollten zur Standardausrüstung der Polizei gehören.