Foto: Rogier Alexander
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Die Intuition lässt einen vermuten, dass Sonnenlicht die Stimmung grundsätzlich verbessert und dass gute Laune auch Geilheit wahrscheinlicher macht. Doch überraschenderweise hält diese These der wissenschaftlichen Untersuchung nicht stand, wie Spiering anmerkt. „Ich habe das einmal im Labor getestet und dabei herausgefunden, dass positive Emotionen nicht unbedingt zu einem Anstieg des Sexualtriebs oder der Erregung beitragen." Er fügt hinzu; „Auch wenn man meinen könnte, negative Emotionen würden zu schlechterem Sex führen, kann ein wenig Stress tatsächlich auch die Qualität des Geschlechtsverkehrs erhöhen. Es ist nicht bewiesen, dass eine bessere Stimmung automatisch zu mehr oder besserem Sex führt."
Es gibt also bestimmte Faktoren, die das Balzverhalten im Sommer beeinflussen—aber was ist mit dem Verlangen, ständig zu trinken? Toine Schoutens: „Ich denke nicht, dass es eine direkte Korrelation zwischen besserem Wetter und Alkoholkonsum gibt. Ich denke, solche Dinge hängen größtenteils von der Situation und der Trinkkultur ab." Eine wichtige Nuance, doch Schoutens sieht dennoch einige nützliche Parallelen: „Die nordischen Länder sind da vielleicht ein gutes Beispiel. Die Feierlichkeiten zum Mittsommer könnte man als so eine Art hypomanische Phase sehen, in der die Skandinavier so viel wie möglich tun wollen, um die dunklen Wintermonate auszugleichen." Eine ähnliche Logik könnte sich vielleicht auch für unser Trinkverhalten bewahrheiten: Unser Sommerdurst ist das Gegengewicht zu der kalten, trüben Routine des restlichen Jahres.