Über die Existenz von Gott sind sich die Menschen bisher noch immer uneinig (außer Steven Hawking, der hat die Nicht-Existenz von Gott wissenschaftlich untersucht und belegt). Über die Existenz des Teufels ist man sich inzwischen jedoch ziemlich sicher und wir glauben sogar herausgefunden zu haben, wo er zu finden ist: Im Kommentarforum von RapUpdate.Ja, genau: Der Leibhaftige ist kein gehörnter Mann mit Ziegenbeinen und Dreizack in der Hand, sondern ein gewisser Schlag internetaffiner Rapfans zwischen 14 und 30 (Schätzung) mit zu viel Freizeit. Aber wie das nun mal mit dem Bösen so ist: auch wenn man weiß, dass es schlecht ist, strahlt es eine faszinierende Anziehungskraft aus.
Anzeige
Wenn man einmal anfängt, RapUpdate-Kommentare zu lesen, fällt es einem wirklich schwer, damit aufzuhören. Es hat uns eine debile, voyeuristische Seite an uns gezeigt, die wir zuvor nicht von uns kannten und die uns auch ein wenig Angst macht. Es ist wie Heroin—der Teufel eben. Bei unserem jüngsten Schuss reinen RapUpdate-Stoffs viel uns eine gewisse Systematik hinter dem Bösen zu erkennen.Tatsächlich kann man die Kommentare unter den Artikeln der „Bild Zeitung für Rap" grob in sechs Kategorien einteilen (Teufelszahl!). Sicherlich wird uns das ein oder andere Exemplar aus besagter Gruppe internetaffiner Rapfans zwischen 14 und 30 eines Besseren belehren wollen, indem er oder sie teuflische Mächte mobilisiert, um in die Noisey-Kommentar-Seite digitales Gift abzufeuern, aber dazu können wir nur sagen:Unsere erste Gruppe ist vermutlich die kleinste unter den RapUpdate-Kommentierern, aber dafür auch die ursprünglichste: Jene Menschen, die tatsächlich einen Kommentar dazu schreiben, worum es im Artikel geht. Voll langweilig, da wird auch kaum beleidigt und mit der Realität versuchen wir doch eh alle so wenig wie möglich zu tun zu haben. Diese Sorte ist eher unbeliebt und bekommt auch regelmäßig kaum Likes—und darum geht es ja eigentlich beim Kommentieren, die Jagd nach dem Topkommentar.
Die Ernsthaften
Jedoch lassen sich bei jenen, die die Kommentarfunktion dafür nutzen, wozu sie ursprünglich gedacht war, trotzdem die zwei wichtigsten Regeln beim Kommentieren von RapUpdate-Artikeln feststellen: Sei um jeden Preis, auf Teufel komm raus, witzig und niemals, auf gar keinen Fall, nett. Hier gilt genau das Gegenteil vom dem, was deine Oma immer gepredigt hat: Wenn du was nettes zu sagen hast, dann halt deine beschissene Fresse, du Hurensohn (übrigens das Wort, das auf RapUpdate am häufigsten verwendet wird). Zugegebenermaßen macht es Rapdeutschland einem im Moment auch einfach, zynisch zu sein.
Anzeige
Die Rassisten/Sexisten
Auch Manuellsen ist ein beliebtes Opfer rassistischer „Witze" aus dem billigsten 0815-Stammtischbaukasten.
Und wo Rassismus gedeiht, da sprießt natürlich auch Sexismus aus der Erde wie frisch gedüngter Bambus. In Rapforen auf Sexismus zu stoßen, ist natürlich ebenso überraschend, wie das nächste Unboxing-Video irgendeines Rapreleases. Was aber überraschend an den sexistischen Kommentaren bei RapUpdate ist: ihnen fehlt meist die sonst so essentiell wichtige humoristische Note. Die sexistischen Kommentare scheinen tatsächlich zu den wenigen bei RapUpdate zu gehören, die ernst gemeint sind.
Die Like-geilen Witzeerzähler
Anzeige
Die Fler-/Kollegah-Besessenen
Der Nonsense-Kommentierer
Die absoluten RU-Insider
Wir glauben, wir sind immer noch Anfänger und verstehen gute 50 Prozent der Kommentare, die wir lesen offensichtlich gar nicht oder wir denken, wir verstehen sie, was aber dann doch nicht der Fall ist. Bitte helft uns. Oder auch nicht. Wie wir ja bereits sagten: Nicht heute Satan, nicht heute …Folge Noisey auf Facebook, Twitter und Instagram.