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Aufstand der Zwerge—diese sechs Überraschungsteams können sich für die EM qualifizieren

Während die großen Nationen patzen, überraschen kleine Teams wie Wales oder Island. Wir stellen euch die Fußballzwerge vor.
imago/Panoramic International

Hurra, es ist endlich wieder spannend! Die Qualifikation für die EM 2016, bei der erstmals 24 statt den bisher 16 Mannschaften an der Endrunde teilnehmen, kommt in die heiße Phase und die ersten Mannschaften könnten schon an diesem Wochenende das Ticket für das Turnier in Frankreich sichern. Dank der Erweiterung qualifizieren sich die zwei besten Mannschaften und der punktbeste Dritte der Fünfer- und Sechsergruppen direkt für das Turnier. Einige Favoriten stehen vor dem Scheitern, denn vor allem die Kleinen werden unterschätzt. Viele dieser Zwerge nahmen noch nie an einer EM teil, blühen jetzt auf und wollen die verbesserten Chancen ausnutzen. Sechs kleine Nationen stehen dabei dicht vor einer Sensation—wir stellen sie vor:

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Island

3:0 gegen die Türkei, 2:1 gegen Tschechien und zwei Siege gegen die Niederlande—Tabellenführer der Gruppe A mit 8 (!) Punkten Vorsprung auf den drittplatzierten Niederlande ist der 329.000 Einwohner zählende Inselstaat Island. Vor allem der 1:0-Sieg unter der Woche in Amsterdam gegen die Starspieler der Oranje hat auf Island eine riesige Euphorie ausgelöst. Die Mannschaft von Trainer Lars Lagerbäck besticht mit ihrer starken 11 Mann-Defensive und kann vorne mit Spielern wie Routinier Eidur Gudjohnsen oder dem ehemaligen Hoffenheimer Gylfi Sigurdsson immer wieder zustechen.

Scheiterten die Isländer in der WM-Relegation noch knapp an Kroatien, kann jetzt das ganz große Wunder in Erfüllung gehen: Mit einem Sieg gegen Kasachstan kann sich Island schon am Sonntag das erste Mal überhaupt für ein Großturnier qualifizieren.

Wales

Angeführt von Reals Gareth Bale und Arsenals Aaron Ramsey führt die walisische Nationalmannschaft souverän die Gruppe B an. Auf die favorisierten Belgier, die mit ihrer goldenen Generation aus Super-Kickern auf einen Titel in den nächsten Jahren schielen, haben sie schon drei Punkte Vorsprung. Unter der Woche gewannen sie durch ein spätes Tor gegen Zypern und haben nun fünf Punkte Vorsprung auf Platz drei. Es traf natürlich Superstar Gareth Bale, der schon seine sechste Quali-Bude machte.

Wie gut es gerade läuft, zeigt auch die eigentlich unwichtige FIFA-Weltrangliste, wo Wales (9.) das erste Mal in der Geschichte vor dem großen Rivalen England (10.) steht. Das dürfte ganz Wales zusätzlich motivieren sich nach 1976 das erst zweite Mal für eine Europameisterschaft zu qualifizieren. Der Reise zur EM nach Frankreich steht kaum noch etwas im Weg, denn gegen den Zweitplatzierten aus Belgien müssen sie nach einem Unentschieden und einem Sieg auch nicht mehr ran.

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Slowakei

Nach der Aufspaltung der Tschechoslowakei, die 1976 noch im Finale gegen Deutschland Europameister wurden, scheiterte die Slowakei in den letzten fünf Anläufen sich für eine EM zu qualifizieren—das könnte sich nun ändern. Die Slowaken führen die Gruppe C mit 18 Punkten vor dem amtierenden Europameister Spanien (15 Punkte) und der Ukraine (12 Punkte)—die sie beide im Hinspiel schlagen konnten. Wenn die Mannschaft um Kapitän Martin Skrtel und Marek Hamsik nur eins der Rückspiele gegen seine Verfolger am Samstag und Dienstag gewinnen, sind sie bei der EM dabei.

Nordirland

Die nordirische Fußballnationalmannschaft, die mit den drei anderen britischen Auswahlen zu den ältesten Fußball-Nationalmannschaften der Welt gehört, konnte sich bislang noch nie für eine Europameisterschaft qualifizieren. Doch das Team von Coach Michael O'Neill hat ein momentas Hoch und profitierte davon in der lächerlichen Gruppe F auf keinen richtig großen Brocken zu treffen.

Sie rangiere derzeit nur einen Punkt hinter Tabellenführer Rumänien und zwei Punkte vor dem Dritten Ungarn. Ex-Europameister Griechenland steht hingegen abgeschlagen auf dem letzten Platz. Die quasi unbekannte Mannschaft, bestehend aus Spielern, die traditionell nur in den schottischen und englischen Profiligen unter Vertrag stehen, hofft auf eine Sensation und kann Montag im direkten Duell gegen Ungarn vielleicht shcon alles klar machen.

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Österreich

Mit Schweden und Russland hatte jeder gerechnet, Österreich wurde eher die Außenseiterrolle zugeschrieben. Das liegt auch daran, dass das ÖFB-Team sich noch nie sportlich für eine EM qualifizieren konnte, sondern nahm nur einmal als automatisch qualifizierter Co-Gastgeber teil.

Die Gruppe G führt das Team von Marcel Koller ungeschlagen mit 16 Punkten und acht Punkten vor dem dritten Rang an. An diesem Spieltag könnte die Mannschaft, in deren Kader 13 Bundesliga-Spieler stehen, mit einem Sieg gegen Moldawien die Quali schon eintüten.

Albanien

Als krasser Außenseiter zusammen mit dem armenischen Team in Gruppe I gestartet, könnte den Albanern ebenfalls eine Sensation gelingen. Einen Zähler hinter Spitzenreiter Portugal stehen sie punktgleich mit Dänemark auf Platz drei, haben aber ein Spiel weniger als beide. Der Dreikampf mit den konnte am Freitag noch nicht beendet werden, da sich die Verfolger Dänemark und Albanien mit 0:0 trennten. Weitere Verfolger gibt es keine: Armenien holte lediglich einen Zähler und Serbien ist Letzter mit zwei Minuspunkten, da ihnen aufgrund des abgebrochenen Spiels gegen die Albaner drei Punkte abgezogen wurde.