Die Tristesse von Nachtclubs

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Die Tristesse von Nachtclubs

Was in einem 13-Jährigen vielleicht für ein gewisses Frühlingserwachen sorgt, sieht am Tag für einen Erwachsenen doch manchmal recht ernüchternd aus.

2009 habe ich beschlossen, mit dem Fotografieren von Nachtclub-Fassaden anzufangen. Die Idee kam mir, als ich während einer Frankreichreise an einer Disco vorbeigefahren bin. Ich habe einfach angehalten und drauflos geknipst.

Von außen sah das Ganze eher aus wie ein alter Bauernhof, an dem jemand einfach nur ein Neon-Leuchtschild angebracht hatte. Der Parkplatz war übersät von zerrissenen Flyern und Scherben—es waren dort anscheinend einige Wodka- und Whiskyflaschen zu Bruch gegangen. Dieses Bild brachte mich sofort zurück in meine Teenager-Jahre und rief die ganzen alkoholgeschwängerten Partynächte in mein Gedächtnis, die meine Freunde und ich in der französischen Einöde erlebt hatten.

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Ich war sofort hin und weg und entschied mich dazu, an einer Fotoreihe über die vielen Nachtclubs dieser Art in Frankreich zu arbeiten. In meiner Jugend brachte der Gedanke an diese Etablissements meine Fantasie auf Hochtouren—für mich waren das damals eben wirklich magische und geheimnisvolle Orte.

Als ich in meinem Ford Fiesta durch Frankreich reiste, um Nachtclub-Fassaden zu fotografieren, fühlte ich mich wie eine Art Staubsaugervertreter. Es gab nur einen Unterschied: Ich verkaufte hier nichts. Ich glaubte nur an die Vorstellung einer Jugend, die ich schon längst hinter mir gelassen hatte.