FYI.

This story is over 5 years old.

Amirah Kassem

Zu Mittag mit Power vom Wu-Tang Clan

Der Mitbegründer vom Wu-Tang Clan, Power, ist ein Freund von mir geworden, ebenso wie ein großartiger Mentor. Auch wenn wir verschiedene künstlerische Ausdrucksformen wählen, sind Power und ich uns bei der allerwichtigsten Sache einig: Kuchen.
Photo by Henry Hargreaves

Willkommen zu unserer neuen Kolumne aus der Feder von Amirah Kassem, Back-Künstlerin vom Flour Shop, in der sie verschiedenen internationalen Innovatoren zwölf Fragen stellt—und als Zugabe oft noch eine dreizehnte. Amirah kennt erst dann eine Person richtig, wenn sie weiß, wie ihre Traumtorte auszusehen hat.

Ich habe meine eigene Konditorei, Flour Shop, eröffnet, nachdem mir klar wurde, dass ich die Modeindustrie niemals so lieben könnte wie den Augenblick, wenn ich auf Partys Leute dabei beobachte, wie sie auf meine regenbogenfarbenen Glitzer-Torten reagieren. Als ich verstand, dass mir genau solche Momente das größte Lächeln ins Gesicht zaubern, habe ich der Modeindustrie den Rücken gekehrt und mich ganz dem Backen gewidmet.

Anzeige

Dass ich den Wu-Tang Clan liebe, ist kein Geheimnis. Für ihr zwanzigjähriges Bestehen habe ich so viele Wu-Tang-Torten gebacken, dass man damit eine ganze Galerie in Manhattan hätte füllen können—angefangen von einem Wu-Tang-Schwert mit Glasur über einen China-Imbiss mit Wu-Logo an der Seite bis hin zu einem Bienenstock mit Zuckerguss (Killa Beez ist der Name für dem Clan nahestehende Künstler). Aber ich liebe nicht nur ihre Musik, sondern auch ihre Einstellung zum Leben. Die Jungs vom Wu-Tang Clan haben schon immer zusammen Zeit verbracht und Musik gemacht, weil sie Freunde sind und weil für sie Musik eine „Erlösung" ist. Mittlerweile sind sie die größte HipHop-Gruppe aller Zeiten. Der Mitbegründer vom Wu-Tang Clan und Gründer der Wu-Tang-Marke, Power, ist ein Freund von mir geworden, ebenso wie ein großartiger Mentor. Auch wenn wir verschiedene künstlerische Ausdrucksformen wählen, sind Power und ich bei der allerwichtigsten Sache einer Meinung: Kuchen. Außerdem ist er der lebende Beweis dafür, dass du erst dann mit einem Vorhaben Erfolg haben wirst, wenn du wirklich hinter der Sache stehst.

Mein Mittagessen mit Power—bei dem er Suppe und Eistee bestellt hat, während meine Wahl auf Erdbeeren mit Sahne fiel—endete in einem angeregten Gespräch über Superkräfte, Hausrezepte, Restaurant-Tips und die Frage, ob wir eines Tages Konditorei-Konkurrenten werden.

MUNCHIES: Bevor es dich nach Staten Island zog, hast du in Brooklyn gelebt. Was hast du am liebsten gegessen, wenn deine Mutter gekocht hat? Power: Meine Mutter hat so ziemlich alles gemacht. Als ich noch Fleisch gegessen habe, war Rindereintopf mein absolutes Lieblingsgericht. Und ihr Bananenpudding war auch echt der Hammer.

Anzeige

Was war als Kind dein Lieblingsnachtisch? Mein Vater hat oft Circus Peanuts und saure Cherry Balls mitgebracht.

Welcher Geburtstag ist dir besonders in Erinnerung geblieben? Definitiv mein 14. Da wurde für mich eine kleine Party in Staten Island geschmissen. Das Tolle daran war, dass so ziemlich die ganze Nachbarschaft und alle meine Freunde eingeladen waren. Und zum allerersten Mal konnte ich meinen Geburtstagskuchen außerhalb unserer Wohnung anschneiden.

Wenn du aus nur zwei Zutaten eine Eissorte machen solltest, wäre das….? Wahrscheinlich eine Erdbeer-Bananen-Mischung…

Gibt's die nicht schon? Warte! OK, die Frage ist knifflig. Was wäre denn dein Rezept?

Zitrone und scharfe Sauce. Das mach ich überall rauf. OK. Jerk Chicken und Eis mit Kokos-Geschmack.

Was ist dein schönstes Laster? Pastrami mit Käse bei Katz's Deli. Ich esse eigentlich kein Fleisch mehr, aber ab und zu werde ich dort rückfällig. Neulich habe ich schon wieder gesündigt, aber dieses Mal woanders: und zwar im Canter's in LA, der rund um die Uhr geöffnet hat.

Auf dem Körper welcher Person könnte dir mal ein Nachtisch serviert werden? Das ist eine verdammt gute Frage. Mir fallen da durchaus ein paar Bäuche ein, von denen ich gerne mal einen Nachtisch abschlabbern würde, aber die behalte ich lieber mal für mich.

Ich habe gehört, dass du irgendwo im Süden der USA einen Eisladen gekauft hast. Was hat dich da geritten? Der Laden gehört nicht mir, sondern einem Freund von mir. Wir beide arbeiten jetzt zusammen. Stell dir nur mal vor: ein Afroamerikaner, der in Atlanta sein eigenes Eis herstellt. Ich habe noch nie von einem Afroamerikaner gehört, der das macht.

Anzeige

Kannst du backen? Ich kann Kuchen backen, aber nichts Ausgefallenes. Dafür bin ich ein Spitzenkoch.

Willst du mir Konkurrenz machen?! Ich dachte, dass wir Freunde sind… Was?! Nein, warte! Dann arbeite ich für dich, ich mache den Souschef. Ich mixe den Teig.

Wer hat dir das beigebracht? Na wer wohl? Meine Mutter.

Was ist dein Lieblingsdessert? Oder anders ausgedrückt: Wenn wir doch Konkurrenten werden sollten, für welchen Kuchen wärest du berühmt? Ich bin nicht so der Backprofi. Ich schau bald mal in deinem Flour Shop vorbei. Du machst echt ausgefallene Sachen. Ich kann nur Kuchen backen und ihn mit Glasur versehen.

Sollten wir ein Backduell veranstalten? Das würde dir gefallen! Aber klar, warum nicht. Du darfst aber nicht zu tief in die Trickkiste greifen. Wir wissen eh schon, wie es ausgehen wird. Du kannst mich nicht einfach so abschlachten.

Gibt es etwas, das du persönlich hasst, was andere überhaupt nicht verstehen können. So was wie Schokolade oder Donuts vielleicht? Ich bin kein großer Fan von so ausgefallenem Zeug. Und bestimmt bestelle ich nichts, was mir nicht schmeckt. Ich halte es mit Superman: Ich gehe Kryptonit möglichst aus dem Weg.

Wo wir gerade von Superman reden… Oh … Willst du wissen, was meine Superkräfte wären? Teleportation. Das wäre echt praktisch—zack, heute in LA, zack, morgen in Spanien. Und das alles ohne Gepäckgebühren. Denn ich muss jeden Tag woanders sein.

Anzeige

Wo und was isst du in LA? Fast immer jamaikanisches Jerk Chicken bei Coley's. Ich bin nämlich der Jerk-Chicken-König.

Und zum Nachtisch? Es gibt da dieses Lokal namens Milk auf dem Beverly Boulevard, wo sie unfassbar leckeres Eis haben. Ich denke, du weißt, wovon ich spreche.

Und wie sieht's in Staten Island kulinarisch aus? Mann! Wo sonst sollte ich da essen gehen, wenn nicht bei meiner Mutter?

Stimmt. Wie sieht dein Traumkuchen aus? Unser Logo darf auf keinen Fall fehlen—ein Hochhaus-Kuchen samt Wu-Logo. Und an jeder Seite müssen mehrere Kugeln Eis sein. Kuchen ohne Eis geht nämlich gar nicht, genauso wenig wie Eis ohne Kuchen. Also, zum Mitschreiben: Eis und Kuchen gehören einfach zusammen—hast du das verstanden?

Ja, ich denke schon. Danke, Power.