Hab doch keine Angst vor roter Bete!

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Hab doch keine Angst vor roter Bete!

Rote Bete ist gar nicht so schlimm. Du musst sie nur richtig zubereiten. Und gesund ist sie wie kaum ein anderes Gemüse.

In der Ukraine sagt man: Eine Geschichte, die mit einer roten Bete anfängt, endet mit dem Teufel. Heute ist klar: Die Geschichte endet mit 16% besserem und längerem Sex.

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Windelweich gekocht, in Essig ertrunken und schließlich in einem Einmachglas weggesperrt. Die Rote Bete hat in den letzten Jahrzehnten viel an Popularität eingebüßt, ja sogar als langweilig eingemachtes Gemüse einen gewaltigen Imageschaden erlitten. Doch wie auch schon der Kürbis, darf nun auch sie ein leises, aber wahrnehmbares Comeback feiern.

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Einen wirklich großen Hype gab es um die Rote Bete noch nie, wenn wir mal kurz in die Geschichte zurückblicken. Da gab es zwar Hippokrates, der ihr heilende Kräfte zusprach sowie der Arzt Paracelsus, der sie bei Blutkrankheiten verordnete, aber echte Fans hatte sie kaum. Und wenn, dann vielmehr aufgrund Ihrer positiven Nebeneffekte, als ihres Geschmacks. Während sie damals allerdings für ihre entzündungshemmende und entgiftende Wirkung begehrt war, weiß man heute, dass sie auch für besseren und längeren Sex sorgen kann.

Ein anspruchsloses Gewächs, dessen erdbeschmutzter Anblick nicht besonders sexy ist, zudem dessen Berührung auch noch alles rosarot einschmiert, was ihm in die Quere kommt.

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Obendrein wirkt sie auch noch „ausleitend", was bedeutet, dass beim abendlichen Verzehr die Nachtruhe mit einem Toilettengang gestört wird. Und wer wollte schon zur damaligen Zeit gerne den Nachttopf hervorkramen oder das Plumpsklo um Mitternacht aufsuchen.

Dieses seltsame, leicht säuerliche Gemüse war aber halt da–schuld sind die Römer, die es in unsere Gefilde brachten–und wollte gegessen werden. Also tat man das, was man mit allem tat, mit dem man nichts anzufangen wusste: Einkochen.

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So zubereitet kennen vermutlich auch heutzutage die meisten die Knolle. Der Geschmack mit Essig bis zur Unkenntlichkeit verdünkt. Alternativ dient sie als Beigabe zum Heringssalat. Aber wer kann sich schon bei Fisch mit Sahne geschmacklich durchsetzen?

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Neben angesagtem Gemüse wie Zucchini, Aubergine, Artischocke oder Fenchel hat sie es hierzulande wahrlich nicht leicht. Dabei ist sie in anderen Ländern ein Dauerbrenner, man könnte geradezu sagen ein Evergreen, wenn die Wortwahl an dieser Stelle nicht so unpassend wäre. In Polen, Russland und der Ukraine gilt die Rote-Bete-Suppe, der sogenannte Borschtsch (auch Barszcz genannt) als Nationalgericht. In Südtirol erfreut der Rohnenknödel mit Parmesansauce als Traditionsgericht viele Touristen. Was nur wenige wissen: Die beliebten Königsberger Klopse sind nur mit der Beilage von Roter Bete ein Original.

Dabei gibt es zahlreiche Möglichkeiten, wie man diese rote Rübe schmackhaft zubereiten kann, ohne ein altbackenes Rezept hervorkramen zu müssen. Sogar die Lebensmittelindustrie macht es uns so einfach wie nie und gart dem faulen Hobbykoch die Bete sogar schon vor.

Genau diese eignet sich hervorragend für den besten Rote-Bete Salat, den du jemals essen wirst. Dazu brauchst du nur vorgekochte Rote Bete, Feta, Birnen, Rucola und Pinienkerne. Einfach alles klein schneiden und zusammen mit dem Rucola auf einem Teller anrichten. Nebenbei röstest du die Pinienkerne in der Pfanne an und streust Sie anschließend über den Salat. Mit etwas Salz, Pfeffer und Olivenöl abschmecken – fertig.

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Was das alles nun mit besserem Sex zu tun hat? Forscher von der Uni in Exeter fanden heraus, dass Rote Bete die Ausdauer um ganze 16% steigert. Neben der leistungssteigernden Wirkung stärkt sie außerdem das Herz-Kreislaufsystem und hat eine anregende Wirkung auf die Produktion des Glückshormons Serotonin. Falls dein Freund also nicht zu den Ausdauersportlern im Bett zählt, servier ihm doch beim nächsten Mal einfach eine köstliche Rote-Bete-Suppe.

Fotos: Margarethe Honisch, Vanessa Gürtler