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Gesundheit

Wer regelmäßig Chilis isst, lebt länger

Ein siebenjährige Studie hat herausgefunden, wer regelmäßig Chilis isst, senkt das Risiko für einen vorzeitigen Tod um 14 Prozent. Her mit der Sriracha!
Hilary Pollack
Los Angeles, US
Photo via Flickr user Garrett Ziegler

So richtig scharf essen können die meisten Deutschen ja immer noch nicht, das ist kein Geheimnis. Langsam ist es aber an der Zeit, dass sie es lernen.

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Warum? Weil es lecker ist. Und es hat auch etwas Masochistisches, sich durch einen Teller Mapo Tofu zu essen, der so scharf ist, dass einem der Sichuanpfeffer aus den Ohren herauskommt.

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Aber seit kurzem gibt es noch einen weiteren Grund, warum alle, die es noch nicht tun, ihre Liebe zu Chilipaste aufflammen lassen sollten: Chilis könnten unsere Lebenserwartung steigern. Und das ist nicht nur der gut gemeinte Ratschlag einer koreanischen Großmutter, die dir noch ein bisschen mehr gochujang für dein Bibimbap andrehen will.

Die Ergebnisse einer Studie wurden gestern in der medizinischen Fachzeitschrift BMJ veröffentlicht und sie zeigen, dass eine messbare Verbindung zwischen dem Konsum von scharfen Speisen und einem niedrigeren Sterberisiko bei Leuten mittleren Alters und aufwärts besteht.

Ein Team internationaler Forscher untersuchte unter der Leitung der China Academy of Medical Sciences fast 500.000 Männer und Frauen in China, die zu Beginn der Studie (zwischen 2004 und 2008) zwischen 30 und 79 Jahren alt waren. Sie befragten die Teilnehmer zu ihrer Gesundheit, ihrer körperlichen Verfassung, ihrem Alkoholkonsum und ihrem Essverhalten (inklusive der konsumierten Menge an rotem Fleisch, Gemüse und scharfen Lebensmitteln). Sieben Jahre später überprüften sie, welche der Teilnehmer noch am Leben waren.

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Habanero-Chilis. Foto von jeffreyww via Flickr

Dabei fanden sie heraus, dass 20.224—oder etwa 4,1 Prozent—der Teilnehmer während dieses Zeitfensters starben. Unter Berücksichtigung von Faktoren wie Alter, Familienstand, Bildungsgrad, Bewegung und die familiäre Krankheitsgeschichte fand das Forscherteam heraus, dass die Leute, die am häufigsten scharfe Speise zu sich nahmen—mindestens zwei Mal pro Woche—ein 10 Prozent geringeres Sterberisiko, im Vergleich zu denen, die selten oder nie scharf aßen. Und Männer und Frauen, die jeden Tag zu Chili und anderen scharfen Lebensmitteln griffen, hatten sogar ein 14 Prozent geringeres Sterberisiko.

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Natürlich gibt es viele verschiedene Arten von scharfem Essen—ein Buffalo Wing und einen Teller Nudeln nach Xi'an-Art sind nicht das Gleiche. Im Falle der Studienteilnehmer war das am häufigsten konsumierte scharfe Lebensmittel die Chili. Besonders frische Chilis—im Gegensatz zu getrockneten—wurden mit einem geringeren Sterberisiko durch Krebs, Herzkrankheiten und Diabetes in Verbindung gebracht, möglicherweise wegen ihres hohen Capsaicin- und Vitamin C-Gehalts. In bisherigen Studien wurde festgestellt, dass Capsaicin, die aktive Komponente in Chilis, die sie scharf macht, antioxidative, entzündungshemmende und stressabbauende Eigenschaften besitzt.

Und haben wir schon erwähnt, dass man nach dem anfänglichen Inferno einen wunderbaren Endorphinrausch erlebt, nachdem man in einen Habanero gebissen hat?

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Die Forscher wiesen jedoch darauf hin, dass die Daten der Studie durch Selbstbeobachtung gesammelt wurden, was bedeutet, dass momentan noch keine definitive Ursache-Wirkung-Beziehung hergestellt werden kann. Das Team hofft jedoch auf weitere Studien zu diesem Thema, um möglicherweise bessere Ernährungsempfehlungen abgeben zu können.

Gut zu wissen: Der leitender Forscher der Studie Lu Qi, der T. H. Chan School of Public Health and Brigham and Women's Hospital der Harvard-Universität warnte CBS News über die möglichen negativen Auswirkungen von scharfem Essen für Leute mit empfindlichen Mägen. „Alle, die von Verdauungsstörungen wie Magengeschwüren betroffen sind, sollten mit scharfem Essen vorsichtig sein", sagte er.

Na gut. Alle anderen können aber nächstes Mal zur Gastroglas Sambal Oelek greifen.

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