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Pizza

Ist das das Ende für Pizza Hawaii? Italien möchte seine Pizza zum Weltkulturerbe erklären lassen

Die italienische Regierung hat bei der UNESCO beantragt, die Pizza Napoletana in die Liste der immateriellen Güter des Weltkulturerbes aufzunehmen.
Phoebe Hurst
London, GB

Wenn es um ihr Essen und ihre Getränke geht, dann verstehen Italiener keinen Spaß. Angesichts der Tatsache, dass die Amerikaner zu Industriekäse „Parmesan" sagen; die Briten Prosecco aus Bierkrügen trinken; die Deutschen Pizza Hawaii lieben und Sahne in Spaghetti alla carbonara für das italienischste überhaupt halten: Zu Recht. Wann wird die Welt endlich begreifen, dass nicht nur alle Wege nach Rom führen, sondern dass sie aufhören soll, la Cucina Italiana zu missbrauchen? Don't mess with Italy.

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Die italienische Regierung hat beantragt, die Pizza Napoletana durch die UNESCO zum immateriellen Weltkulturerbe erklären zu lassen. Geschützt als lebendige Tradition des immateriellen Weltkulturerbes ist bereits die französische sowie die japanische Küche.

Der Guardian berichtet, dass die UNESCO bereits den Kandidatenstatus der Pizza—genauer gesagt des Herstellungsprozesses der Pizza—anerkannt hat. Dieser Prozess zeichnet sich durch ein besonderes Weizenmehlrezept und eine besondere Knettechnik aus. Es wurden bereits über 850.000 Unterschriften gesammelt und viele Länder auf der Welt unterstützen den italienischen Antrag.

Begründet wird der besondere Status damit, dass diese Art Pizza einen integralen Bestandteil der neapolitanischen und italienischen Identität darstelle und dass die Pizza Milliarden zur Wirtschaft des Landes beiträgt. Deshalb muss sie als lebendige Tradition geschützt werden. Die italienische UNESCO-Kommission will außerdem durchsetzen, dass die nur drei Millimeter dicke Pizza—deren Belag nur aus Marinara-Soße bestehen darf und es nur als Margherita gibt—offiziell von der amerikanischen, vor Käse triefenden Variante unterschieden wird. Goodbye Pizza Hawaii

Die Italiener setzen nicht zum ersten Mal auf Behörden, um ihre traditionellen Gerichte schützen zu lassen. Letzten Monat rief die italienische Europaparlamentarierin Nicola Danti die EU-Behörden auf, „italienisch klingende Namen" bei Tiefkühlpizzen und Fertiggerichten, die nicht in Italien produziert werden, zu verbieten. Die italienische Pizzabäckervereinigung hat die Regierung des Landes aufgefordert, eine verpflichtende Lizenz für Pizzabäcker einzuführen. Alle angehenden Pizzabäcker müssten nach diesen Plänen eine Lizenz erwerben, um überhaupt Pizza kneten zu dürfen.

Die UNESCO wird im nächsten Jahr über den Antrag entscheiden.