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Schottland

Schottlands erster Wein ist ‚bizarr' und ‚nicht trinkbar'

Der Produzent des ersten schottischen Weines beschreibt sein eigenes Produkt als „nicht trinkbar". Ein Kritiker meinte zumindest, er hätte ihm auf „bizarre, masochistische Art" geschmeckt.
Photo via Flickr user chrisamichaels

Kann das Land des torfigen Whiskys das gleiche mit Trauben machen, was es mit Getreide gemacht hat?

Sollte Schottlands erster Versuch in der Weinherstellung irgendeinen Hinweis geben, würden wir klar sagen: Nein. Kann es nicht.

Die Alkoholproduktion ist für Schottland ja nicht gerade Neuland, aber aus verschiedenen Gründen (unter anderem wegen des Klimas), hat sich das Land nie in der Weinproduktion versucht.

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Vor drei Jahren wollte das der Aberdeener Christopher Trotter ändern, als er in der historischen Grafschaft Fife sein eigenes Weingut mit 200 Weinreben gründete.

Nach der Verkostung seines ersten Vintage-Weins, dem Chateau Largo, wurde Trotter recht schnell klar, dass er sich ranhalten muss.

„Er ist nicht großartig", sagte er zu The Scotsman. „Wir haben einen Vintage mit, sagen wir, einer gewissen Qualität produziert, aber ich bin zuversichtlich, dass der nächste viel besser wird."

Mit „gewisse Qualität" meinte Trotter wohl „wie verfaulte Pisse". Na gut, seine eigenen Worte waren „schrecklich" und „nicht trinkbar", aber ihr wisst schon, was gemeint ist.

Während der Weinbauer und ehemalige Koch zugab, dass er es nicht schaffte, seine Trauben schnell genug zu kühlen, war er trotzdem optimistisch, dass die Trauben im feuchten schottischen Klima überhaupt gewachsen waren.

Er behauptet, der Klimawandel wirke sich in Schottland sogar zum Vorteil aus und er glaubt, „in 20 bis 30 Jahren wird es mehr wie das Loiretal sein". Als Beweis für seine Theorie wies er auf die jüngste Geschichte Englands als Perlweinproduktionsgebiet hin. The Scotsman schrieb, dass seine Weinreben „fast schon tropischem Sonnenschein" abbekamen, „während mehr als 1.600 Morgen [ca. 650 Hektar] französische Weingärten von extremen Wetterbedingungen betroffen waren".

„Mein Wein wird nie wie ein Chablis sein", sagte er. „Aber das Ziel ist, einen qualitativ hochwertigen Tafelwein zu produzieren und das ist meiner Meinung nach realistisch."

Aber auch qualitativ hochwertigen Tafelwein in Schottland zu produzieren, wird eine Herausforderung sein. The Scotsman sprach mit einem Weinhändler aus Edinburgh, der anmerkte, dass Trotters Wein zwar kaum als solcher durchgeht, aber dass ihm der Wein „auf bizarre, masochistische Art" geschmeckt habe. Nicht gerade eine Beschreibung, die man auf die Rückseite der Flasche drucken möchte.

Andere Kritiker haben in der Zwischenzeit eingeräumt, dass er möglicherweise zu „sehr scharfem Käse" passen könnte. Ihr wisst schon, einer der dir Nasenbluten verpasst und dich vom eigentlichen Aroma des Weins ablenkt.

Wenn Schottland unbedingt einen viel zu süßen Wein, der wie ein Alptraum-Kater schmeckt, möchte, dann kann es ja auch bei Buckfast bleiben.