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Insekten

Ich habe mich für einen Vogelspinnen-Burger angemeldet und bereue es

Rindfleisch, Gruyère-Käse, eine scharfe Chili-Soße und eine leicht gesalzene, im Ofen geröstete Vogelspinne. Warum habe ich mir das nur angetan?
Foto: Twitter

Ich habe ein komische Angewohnheit: Täglich melde ich mich bei zig Online-Ausschreiben und -Gewinnspielen an. Um was es geht, ist mir dabei egal. Ein Wochentrip nach Edinburgh? Los gehts. Camping-Ausrüstung im Wert von Tausend Euro? Cool. Eine metallic-farbene Supreme-Jacke, die ich niemals anziehen würde? Hier ist meine E-Mail-Adresse. Aber trotz der absurd vielen Teilnahmen an solchen Gewinnspielen habe ich noch nie etwas gewonnen. Ich bin überzeugt davon, dass sich daran auch nichts ändern wird – und wenn, dann höchstens bei Preisen, die ich wirklich nicht will.

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Bull City Burger Brewery ist ein Restaurant in North Carolina, in dem jährlich der "Exotic Meat Month" stattfindet. Währenddessen wird dort unter anderem ein Burger serviert, auf dem eine ganze verdammte Vogelspinne angerichtet ist. Weil der Vogelspinnen-Vorrat begrenzt ist, muss man sich für die Spider-Challenge allerdings direkt im Restaurant auf eine Liste setzen lassen. Die Inhaber ziehen dann mehrere Namen und die bereitwilligen Teilnehmer haben 48 Stunden Zeit, um ihr knuspriges Date mit dem Achtbeiner zu bestätigen.

Während ich diese Zeilen schreibe, ist mein in North Carolina wohnender Freund Tom gerade dabei, meinen Namen auf die Liste der Spinnen-Lotterie zu schreiben. Anstatt nach Schottland zu fliegen oder meinen Körper in augenscheinliche Supreme-Alufolie zu hüllen, werde ich also bestimmt bald eine ausgewachsene Vogelspinne verspeisen. Gleichzeitig kaut die 11-jährige Jada Chasteen auf einer Achtbeiner-Hälfte herum, weil sie zum einen schon bei der Ziehung gewonnen hat und zum anderen viel furchtloser ist als ich.

"Ich probiere gerne exotische Dinge aus und mag Tiere. Deswegen fand ich die Sache richtig cool", sagt sie. "Meine Freunde, die Angst vor Spinnen haben, halten mich für verrückt." Chasteen hat sogar die Schule geschwänzt, um einen der begehrten Burger abzugreifen, und musste laut eigener Aussage beim Gedanken an das Mahl unentwegt lächeln.

Der News-Website WRAL zufolge besteht der 30 Dollar teure Burger aus Rindfleisch, Gruyère-Käse, einer scharfen Chili-Soße und einer leicht gesalzenen, im Ofen gerösteten Vogelspinne. Dazu kommen noch Pommes und ein extra für diesen Anlass angefertigtes Shirt. In einem Video tunkt die WRAL-Reporterin Kathy Hanrahan einen Teil des Tiers in Ketchup, beißt herzhaft rein, verzieht das Gesicht und beschreibt den Geschmack als bitter. Und die Frau neben ihr will besorgt wissen, warum sie das überhaupt mache.

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"Ich fand es sehr lecker", sagt die 11-jährige Chasteen. "Die Beine waren knusprig wie Garnelenschwänze, aber der Hinterleib war irgendwie mit kleinen Kügelchen gefüllt. Der Kopf erinnerte mich dann wieder mehr an Krabben."

Diese positive Meinung der Schülerin teilen nicht viele: Die britische Zeitung Telegraph hat das Verspeisen eines Vogelspinnen-Hinterleibs schon als "verstörend" bezeichnet und angemerkt, dass sich darin nur eine dunkelbraune Paste befinde, die von Spinneneiern über das Herz bis hin zu Exkrementen alles Mögliche beinhalte.

Andere Spezialitäten des Exotic Meat Months sind neben weiteren Insekten auch Alligator-Steaks, Kamel-Burger und Python-Eintopf. Die Spinnen-Challenge geht übrigens noch so lange, bis alle vorrätigen Achtbeiner gegessen wurden. Ich kann nur hoffen, dass man meinen Namen bis dahin nicht aus der Lostrommel zieht.

Dieser Artikel erschien ursprünglich auf MUNCHIES USA.

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