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Chaostage bei McDonald's

Lange galt die Burgerkette als erledigt, doch die Zahlen in diesem Frühjahr waren deutlich besser, die Wende schien geschafft. Doch nun brechen in kürzester Zeit Spott, Hohn und Rückschläge über den Konzern hinein.
Anzeige für den Big Mac von 1973 | Quelle: McDonald's

Lange galt die Burgerkette als erledigt, doch die Zahlen in diesem Frühjahr waren deutlich besser, die Wende schien geschafft. Der Brite Steve Easterbrook, CEO des Konzerns, hatte mit einfachen und schnellen Mitteln wieder deutlich mehr Gewinne machen können. Das ganztägige Frühstück, der Egg McMuffin, war die Rettung. Doch nun brechen in kürzester Zeit Spott, Hohn und Rückschläge über den Konzern hinein.

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1984: Where's The Beef @Wendys. 2016: Where's The Cheese @McDonalds.https://t.co/XEQyX1zYLJ pic.twitter.com/ZUy47BSnGf

— Scott Kleinberg (@scottkleinberg) 28. Januar 2016

Erst fotografierten eine Reihe von Kunden die neuen Mozzarella-Sticks, sie waren völlig leer, nur die frittierte Hülle. Das hat für das Unternehmen zweierlei Vorteile: Zum einen muss man sich dann nicht mehr darüber streiten, wie hoch der Mozzarellaanteil ist (darüber ist gerade ein Rechtsstreit im Gange) und es ist ein guter Weg, um die Kalorien zu reduzieren. In einem neuen Salat, der in Kanada angeboten wird, fand man doppelt so viele Kalorien wie in einem Double Big Mac. Und während man gegenüber den Kunden großzügig mit Kalorien ist, hat man augenscheinlich Probleme damit, die eigenen Franchisenehmer anständig zu bezahlen.

Der Gewerkschaftsverband Service Employees International Union (SEIU) hat eine Kartellbeschwerde gegen McDonald's eingereicht. Sie werfen dem Unternehmen vor, für miserable Arbeitsbedingungen und schlechte Essensqualität verantwortlich zu sein. McDonald's ist einer der größten Immobilienbesitzer weltweit. Die Immobilien vermieten sie dann an ihre Franchisenehmer zurück. Allerdings zu deutlich überhöhten Preisen, so SEIU. Damit stehen die Betreiber der Läden von Anfang an unter sehr hohem Druck. Es droht eine Strafe von neun Milliarden Dollar.

Auch der Bioburger, der McDonald's ein neues, grünes Image verpassen sollte, wird wieder aus dem Programm genommen. Es war der Versuch, die erste Fast-Food-Kette zu werden, die dauerhaft Bioware zu einem günstigen Preis angeboten hätte. Kaufen wollten ihn allerdings nur wenige, wie die Firma jetzt einräumt. Dass es am Geschmack nicht liegen kann, wollte McDonald's derweil mit einem PR-Stunt in den USA beweisen.

Savvy on the Scene: Great LA Foodie event with Chef Neal Fraser. We had know idea that the big secret was that all of the food was made with McDonald's ingredients. I kind of figured something was going on when I saw all of the cameras! So remember when you're eating 'fast food' you're still eating 'real food'. #McDonalds #Atasteofsocal #chefnealfraser #SavvyintheScene #Savvycuisine #foodie #thecarondelethouse #avocado #meatballs #greensalad #baconwrappedchicken A photo posted by Roshonda Payne (@thesavvysistah) on Feb 3, 2016 at 11:19pm PST

Der Koch Neal Fraser lud 40 Restaurantkritiker in ein feines Restaurant und servierte ihnen ein Fünf-Gänge-Menü, welches allein aus McDonald's-Zutaten bestand. Avocadosuppe, Salat, Hackbällchen, Hähnchen im Speckmantel und ein Dessert mit Blaubeeren. Niemand der Gäste wusste davon und entsprechend groß war die Überraschung. McDonald's findet keine Freunde mit Salat und wohl auch keine Freunde damit, indem man sie hinters Licht führt.

Werbung für den ersten Big Mac in Deutschland. Foto über die McDonald's-Mediathek

Werbung für den ersten Big Mac in Deutschland. Foto über die McDonald's-Mediathek