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Forschung

Wissenschaftler machen hartgekochte Eier wieder weich

Ein Team von Chemikern hat herausgefunden, wie man ein gekochtes Ei wieder „ungekocht” macht. Warum nur? Lest selbst!
Photo via Flickr user Quinn Dombrowski

In was für einer verrückten Zeit wir leben! Von Higgs-Teilchen bis hin zu Hologrammen von Tupac, es scheint, die Wissenschaft hat jedes noch so kleine Geheimnis des Universums gelüftet. Kürzlich hat sogar ein australisches Chemikerteam herausgefunden, wie man ein gekochtes Ei wieder „ungekocht" macht. Warum auch immer!

Bevor wir hier jetzt ins Detail gehen, sollten wir zuerst verstehen, wie sich ein Ei von der glibberigen Masse zu einem festen, ovalen Proteinball transformiert. Dafür werfen wir einen Blick in Harold McGees On Food and Cooking:

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The raw egg begins as a liquid because both yolk and white are essentially bags of water containing dispersed protein molecules…When we heat the egg, all its molecules move faster and faster, collide with each other harder and harder, and eventually begin to break the bonds that hold the long protein chains in their compact, folded shape. The proteins unfold, tangle with each other, and bond to each other into a kind of three-dimensional network…The liquid egg thus becomes a moist solid.

Je nach dem wie lange man es der Hitze aussetzt und wie hoch die Temperatur ist, wirkt sich auf das Endergebnis aus—von leicht pochiert bis komplett hart.

Die Forscher haben ihre Eier so richtig durchgekocht, ganze 20 Minuten lang. Das Ergebnis waren schweflige Gummibälle. Dann machten sie die Hitzebehandlung mit Hilfe von Urea wieder rückgängig und brachten das Ei in seinen ursprünglichen, ungekochten Zustand.

Ja, richtig gelesen, sie haben Urea verwendet a.k.a. das gleiche Zeug, das auch in deinem Pipi ist.

Wenn du etwas gegen Pisse hast, wird es dich vermutlich nicht besonders trösten, wenn wir dir sagen, dass Urea häufig als Zutat in Hautpflegeprodukten, Shampoos, Geschirrspülmittel und sogar in manchen Brezeln verwendet wird. Das meiste Urea stammt aus dem Labor.

Wieso genau kommt jemand aber überhaupt auf die Idee, künstliche Pisse zu verwenden, um ein Ei wieder in seinen ursprünglichen Zustand zu versetzen?

Für die Essenswelt ist die Antwort nicht von besonders großem Nutzen: Forscher verbringen aber scheinbar viel zu viel Zeit damit, verklebte Proteine aus ihren Reagenzgläsern zu kratzen, um sie wieder zu verwenden. Diese Methode sollte es ihnen erleichtern, wie die Wissenschaftler in einer Pressemitteilung der UC schrieben.

In der gleichen Pressemitteilung wurden noch weitere mögliche Anwendungsbereiche der Methode angepriesen, wie die Behandlung von Krebs: „[Pharmazeutische] Unternehmen kreieren derzeit Krebs-Antikörper in teuren Hamster-Ovarienzellen, bei der eine Protein-Fehlfaltung nicht sehr oft auftritt. Schnell und billig gewöhnliche Eiweiße aus Hefe oder Kolibakterien in ihre ursprüngliche Form zu versetzen, könnte die Proteinherstellung rationalisieren und Krebsbehandlungen leistbarer machen."

Na dann, sollen doch die Daniel Düsentriebs der Wissenschaft weiterhin harte Eier mit Pisse wieder flüssig machen. Auf die Gesundheit!