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Interview

SPICE SPICE BABY—Louises Jerk Chicken macht Berlin ein bisschen schärfer

Louise aka discoladylou ist eine britisch-jamaikanische Schauspielerin und Köchin, die sich schon in der Londoner Underground-Szene einen Namen gemacht hat, auch weil sie so wild tanzt. Ihr neues Projekt heißt SPICE SPICE BABY und hat sich vom...

In unserer Kolumne „I Got It From My Mama" fragen wir Persönlichkeiten, Foodies und auch Leute, die mit Essen gar nichts am Hut haben, woran sie denken, wenn sie an Essen denken.

Louise aka discoladylou ist eine britisch-jamaikanische Schauspielerin und Köchin, die sich schon in der Londoner Underground-Szene einen Namen gemacht hat, auch weil sie so wild tanzt. Ihr neues Projekt heißt SPICE SPICE BABY und hat sich vom Pop-up zu einer fixen Größe der Berliner Food-Märkte etabliert.

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Louises Version des traditionellen Jamaican Jerk Chicken transportiert dich sofort in die Karibik: Scharf und süß zugleich, wird das Huhn vorher über Nacht mariniert und langsam über Thymian in einem ziemlich beeindruckendem BBQ-Grill zubereitet. Die Damen haben auch immer gute Laune und bringen ein bisschen Spice nach Berlin. Zeit wird's!

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Heute serviert sie Jerk Chicken und andere jamaikanisch angehauchte Gerichte beim Bite Club ab 16:00 Uhr. Hingehen!

-Wenn du die Augen schließt und an Essen denkst, was fällt dir ein?

Chips und Malt Vinegar oder Austern mit Zitrone, Lamm Vindaloo. Das Geheimnis liegt immer in der Sauce. Egal, ob Gravy oder Salatmarinade, die Sauce ist das Wichtigste.

-War gutes/gemeinsames Essen wichtig in deiner Familie? Wie ist es jetzt?

Zusammen am Tisch zu essen, war immer wichtig in meiner Familie. Es ist die beste Zeit, um sich mit seiner Familie zu befassen. Je mehr von uns am Tisch sitzen, desto besser!

-Wie wurde das Essen bei euch in der Familie gehandhabt—wurde es so richtig zelebriert oder war das eher etwas, das man nebenbei gemacht hat? Haben Mama/Papa/Oma regelmäßig gekocht?

Ich glaube, in jedem Haushalt hat man nicht immer die Zeit und den Enthusiasmus, groß zu kochen. Dann wird das Abendessen einfach mal zusammengeschmissen. Die improvisierten Essen schmecken dann aber oft am Besten. Meine Mama hielt sich beim Kochen an ihre Erfahrung, während meine Stiefmama experimentierfreudiger ist. Ich hab von beiden sehr viel gelernt.

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-Und wie war das am Wochenende? Gab es da etwas Spezielles? Gab es ein gemeinsames Sonntagsessen?

Am Wochenende haben wir meistens auswärts gegessen. Unser Street Food waren Jamaican patties, Jerk Chicken oder Ziege mit Curry. Es gab Chapatis und Samosas, unsere Fish & Chips aßen wir mit einer Currysauce. Die vielen ethnischen Einflüsse, die durch den Kolonialismus entstanden sind, haben etwas Positives. Wenn wir Sonntag zu Hause waren, gab es meistens einen Braten, am liebsten einen Lammbraten. Meine Stiefmutter machte auch immer ausgezeichnetes Curry.

-Hast du gewisse Essens-Rituale aus deiner Vergangenheit für dich übernommen? Oder hältst du es ganz anders?

Meine Familie ist ziemlich britisch, insofern, als eine gewisse Förmlichkeit in Bezug auf Mahlzeiten erwartet wurde. Mit meiner Tochter bin ich ein bisschen relaxter. Allerdings hat sie fürchterliche Tischmanieren, also weiß ich nicht, ob ich das so richtig mache. Pick it up & eat it! Mit den Händen essen schmeckt einfach besser!

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-Es heißt ja oft, „Niemand kocht so gut, wie die Mama/Oma oder der Papa/Opa". Gibt es ein Rezept, das du da weitergeben kannst?

Meine Mutter ist eine tolle Köchin, aber sie wäre mit diesem Statement nicht einverstanden. Es gab in meiner Kindheit viele Vorbilder, die mich kulinarisch beeinflussten. Mein Appetit auf scharfes Essen kommt sicher von meinen Eltern. Meiner Tochter werde ich mal das Rezept für meine Jerk-Marinade verraten und für die knusprigen Roast Potatoes meiner Mama.

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-Wo/Was und mit wem hast du mal gegessen und wirst es wahrscheinlich nie vergessen?

Mit der Familie und später mit Freunden liebten wir die Hühner-Kebaps aus dem Turkish Delight Restaurant in Chorlton, Manchester. Das Hähnchen wurde mit der Haut gegrillt und in einem Pita mit hausgemachter, ausgezeichneter Chilisauce und Salat serviert.

-Wo/was und mit wem würdest du jetzt am liebsten essen?

Meeresfrüchte und Spargel sind mein Lieblingsessen. Ich könnte ewig sitzen und gegrillten Spargel und Pimientos de Padrón essen. Danach Gambas Pil Pil und Hummer. Mann, von diesen Fragen werd ich hungrig!

-Was ist dein Lieblingsgetränk?

Champagne, Darling!

-Was magst du gar nicht und warum?

Eingelegte Dinge mag ich nicht so. Eingelegter Fisch, zum Beispiel, nein danke! Ich mag's knusprig, nicht schleimig!

-Gibt es einen Geruch eines Essens, den du liebst oder hasst und warum?

Der Geruch von BBQ haut mich jedes Mal um. Genau so rieche ich momentan fast jedes Wochenende!

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Vielen Dank für das Gespräch!