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Dieser passiv-aggressive Trinkgeld-Trick ist einfach nur frech

Für jeden, der die harte Arbeit von Kellnern und Kellnerinnen zu schätzen weiß, oder auch nur ein Fünkchen Anstand besitzt, ist dieser Post ein Grund, wütend zu werden.

Wenn ein Facebook-Post mit dem Satz „Gestern habe ich meine Frau zum Essen eingeladen…" anfängt und dann kurz darauf die Versicherung „Kein Scheiß" folgt, kann man sich schon ziemlich sicher sein, mit was für einer Art Mensch man es zu tun hat.

Diplomatisch ausgedrückt, wirkt dieser ganz bestimmte User ungefähr so sympathisch, wie seine Ausdrucksweise. In einem anonymen Post teilte er der Welt kürzlich seinen ganz persönlichen Trick mit, Kellner im Restaurant durch eine Zuckerbrot und Peitsche-Taktik zu gutem Service zu animieren. Der Post entwickelte sich schnell zum viralen Hit—vor allem, weil sich das ganze Internet darüber einig ist, was für ein unsympathisches Ekel der unbekannte Autor ist.

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Der anonyme Post rät Restaurantbesuchern, diesen einfachen Tipp zu befolgen, um „den besten Service ihres Lebens" zu erhalten: „legt einfach fünf einzelne Dollarscheine zu Beginn des Abends auf den Tisch, sodass sie für den Kellner/die Kellnerin gut sichtbar sind. (Aber sprecht sie nicht darauf an) Wenn sie irgendwas verbockt, nehmt ihr einen Dollarschein weg und so weiter."

Ein einfaches Prinzip.

Der Autor erzählt, dass er und seine Frau schon länger über diese clevere Methode nachgedacht hatten. Das ist doch mal ein schönes gemeinsames Ziel! Wer möchte schon davon träumen, einmal gemeinsam zum Taj Mahal zu reisen, wenn man stattdessen auch auf passiv-aggressive Weise arme Kellner quälen kann? Der skrupellose Restaurantbesucher merkte noch an, dass dieses Erlebnis ein „toller Abend mit seiner Liebsten" war—klar, wenn die Definition für einen romantischen Abend das sadistische Katz-und-Maus-Spiel mit einer unterbezahlten Servicekraft ist, so war das sicherlich das höchste der Gefühle.

Der Post verbreitete sich rasend schnell—und fand sogar seinen Weg in den „cheap bastards of Reddit"-Thread. Dort steht er gleich unter wertvollen Spartipps wie „Lasst den Urin/Fäkalien stundenlang in der Toilette liegen, um die Spülvorgänge zu reduzieren/bei der Wasserrechnung zu sparen." Alles ganz tolle Ideen.

Für jeden, der die harte Arbeit von Kellnern und Kellnerinnen zu schätzen weiß, oder auch nur ein Fünkchen Anstand besitzt, ist dieser Post einfach nur eine Frechheit und aus verschiedenen Gründen irritierend.

ARTIKEL: Kunde aus der Hölle: Warum er dieser Frau kein Trinkgeld gibt

Erstens: Lädt dieser Typ seine Frau für läppische 25 Dollar zum Essen ein? Schließlich ist es in den USA üblich, ein Trinkgeld von mindestens 15-20 Prozent zu geben. Sollte ihre Rechnung 25 Dollar also überschreiten, wären fünf Dollar Trinkgeld sowieso ein sehr erbärmlicher Anreiz.

Zweitens bemerkt der Blog The Bitchy Waiter ganz treffend: „So, dann sitzt du also während des ganzen Essens mit einem Notizblock und einem Taschenrechner da, um jede Bewegung deines Kellners festzuhalten? Das hört sich natürlich nach einem richtig tollen Abend für deine Frau an."

Und Drittens ist dieser Einfall nicht mal neu oder kreativ. Wie die Website Snopes berichtet, wurde dieser Trick bereits vor Jahrzehnten in Sitcom-Episoden von Cheers und Hinterm Mond gleich links aufgegriffen. Die Kellnerin Carla in Cheers hatte glücklicherweise eine geistesgegenwärtige Reaktion auf die Masche parat: Als Erstes schlug sie vor, dass sie für jeden entzogenen Dollar, Bier in das Gesicht des Kunden spritzen dürfe. Im Endeffekt schüttete sie ein ganzes Glas über ihm aus. Unserer Meinung nach ist das die einzig angemessene Reaktion auf diesen billigen Trinkgeld-Tipp.