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Käse

Cheddar ist für dich irischer Käse? Du hast doch keine Ahnung

Irland hat so viel mehr zu bieten als nur den St. Patrick's Day, Guinness und Whisky. Käse zum Beispiel. Adrahan, Durrus, Coolea und Co. hauen dich geruchlich und geschmacklich einfach um.
Photo by Janelle Jones

Irland: Smaragdgrüne Hügel, ein Goldtopf am Ende des Regenbogens. So stellen sich die meisten die grüne Insel vor. Und damit hätten sie gar nicht mal so Unrecht. Genau so sieht es in Irland aus. Warst du schon einmal da? Dann weißt du, was ich meine. Und wenn Nicht-Iren an irisches Essen und Trinken denken, denken sie automatisch an Guiness, Jameson, Kartoffeln, irgendeinen Eintopf, Murphy's Stout, Redbreast Whisky und Fish and Chips von Leo Burdock in Dublin.

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Und bei irischem Käse denkt man eben an … ja, nun, genau da liegt das Problem. Die irische Käsetradition ist noch relativ jung, sogar jünger als die amerikanische. Nach 700 Jahren englischer Herrschaft klaffte eine kleine Lücke in der irischen Lebensmitteltradition. Was sollten sie nur für sich selbst herstellen, jetzt wo sie nicht mehr gezwungen sind, es für jemand anderen zu produzieren? Wenn man eines von den Iren behaupten kann, dann dass sie kreativ, motiviert und verdammt harte Typen sind. Und das irische Käsehandwerk beweist genau das. Nicht wie der Cheddar aus Massenproduktion, oft grün eingefärbt und mit einem Kleeblatt obendrauf; mittlerweile werden auf der grünen Insel wirklich göttliche Käse hergestellt.

Zum Beispiel in Cork, der südlichsten Grafschaft Irlands: Hier gibt es eine Handvoll tougher Frauen, die Käse aus Kuhmilch herstellen, die während der Herstellung mit verschiedenen Flüssigkeiten geschmiert werden und die einfach himmlisch schmecken. Der Ardrahan, der von der Urmutter der irischen Käsebewegung, Mary Burns, hergestellt wird, wird aus leckerer Kuhmilch gemacht. Riechen tut er wie frischer Dung oder ein Gulli, aber der Geschmack haut einen um: Als würden Bacon und Butter in fettiger Liebe vereint sein. Dann gibt's noch den Durrus, den Jeffa Gill seit den späten 70ern herstellt: karamellig und erdig, ein kleines Wunderwerk mit pfirsichfarbener Rinde, die ein bisschen was von geräuchertem Schinken und frischem Quellwasser hat.

Inmitten der grünen Hänge macht die Willems-Familie seit den frühen 70ern den goudaähnlichen Coolea. Die Käselaibe sind karamellig-süße Köstlichkeiten mit teilweise etwas festeren Stücken—die entstehen nach einem Jahr im Laib. Weiter nördlich machen Marion und Haske—zwei Hippies, bei deren Anblick du sofort deine Klamotten verbrennen und in einer Jurte wohnen willst—unglaublich guten Gouda aus Ziegenmilch mit leichtem Zitrusaroma und einem Geschmack nach honiggerösteten Erdnüssen.

Was diesen Käsesorten allen gemein ist, außer dass die Köpfe dahinter wahre Genies sind, die aber immer noch auf dem Boden geblieben sind, ist, dass sie alle ziemlich gut zu Whisky und Ale passen. Kein Scheiß! Ich habe selbst alle mit einer Reihe von Alkoholika ausprobiert und diese Käse passen einfach wunderbar.

Ich weiß nicht, ob mir jemand was in den Kaffee getan hat oder ich einfach nur gerade betrunken bin, aber die schmecken alle fantastisch mit einem Glas Guinness und einer Schüssel Cornflakes.