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Fleisch

In China wurde Gammelfleisch aus den 70ern sichergestellt

Chinesische Behörden haben kürzlich mehr als 100.000 Tonnen geschmuggeltes Fleisch sichergestellt. Das Schlimmste daran? Manches davon stammt aus den 1970er-Jahren.

„Es hat übel gestunken! Ein ganzer Lastwagen voll! Ich hätte mich fast übergeben, als die Tür aufging." Das waren die Worte eines chinesischen Beamten in der Hunan-Provinz.

Chinesische Behörden beschlagnahmten bei einem Einsatz mehr als 100.000 Tonnen geschmuggeltes Fleisch. Staatliche Medien berichten, dass das gefrorene Fleisch mehr als 483 Millionen Dollar wert und wahrscheinlich über Hongkong und Vietnam ins Land gekommen sei, aber ursprünglich aus Brasilien und Indien stammte.

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ARTIKEL: Genmanipulierte Fische könnten Chinas Lebensmittelsicherheit verbessern

Rindfleisch, Hühnerfüße, Entenhälse und mehr wurden illegal nach China importiert. 21 Banden waren im Visier der Polizeiaktion. Allein in der Hunan-Provinz wurden 20 Personen festgenommen.

Das Fleisch wurde nicht nur illegal sondern unter übelsten Bedingungen transportiert. Ein Beamter, der für die Schmuggelbekämpfung zuständig ist, sagte: „Bis das Fleisch die Kunden erreicht, ist es bereits mehrere Male aufgetaut und wieder eingefroren worden." Warum? Weil es über Strecken von bis zu 12 Stunden in nicht gekühlten LKWs von A nach B gebracht wurde. Dann wurde es wieder eingefroren, an Supermärkte, Restaurants und Einzelhändler ausgeliefert oder online vertrieben.

Dem Ganzen wird aber noch eins aufgesetzt:

Die China Daily berichtet, dass Beamte aus Guangxi, einer Gegend im Süden Chinas, Fleisch aus den 1970er-Jahren entdeckt haben. Scheinbar waren die zwielichtigen Fleischmänner so nett und haben Beweise ihrer Übeltaten hinterlassen: Sie vergaßen einen verräterische Aufkleber auf der Verpackung, der einen eindeutigen Hinweis darauf gab, dass das Fleisch aus den 70ern stammt.

Die Sting-Operation ist Teil landesweiter Razzien zur Verbesserung der Lebensmittelsicherheit, die seit ein paar Jahren durchgeführt werden. In den letzten Jahren erschüttern nämlich immer wieder Lebensmittelskandale das Land. 2008, wenige Tage vor den Olympischen Spielen in Peking, wurde festgestellt, dass unter anderem zahlreiche Milchprodukte und Babynahrung mit Melamin kontaminiert waren, einer Chemikalie, die bei der Kunststoffherstellung zum Einsatz kommt. Wahrscheinlich wurde die Substanz hinzugefügt, um einen höheren Eiweißgehalt vorzutäuschen. Sechs Säuglinge starben an Nierensteinen und anderen Nierenproblemen, insgesamt waren 300.000 Personen betroffen.

Wie effektiv die Razzien der Behörden in den 23 chinesischen Provinzen sind, wird sich zeigen.