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Eine alte Dame verklagt ein Restaurant, weil ein Brötchen nach ihr geworfen wurde

Lambert's Cafe ist als „Home of Throwed Rolls" bekannt, trotzdem sah es Troy Tucker nicht kommen. Und sie hat eine Hornhautverletzung, um es zu beweisen.
Photo via Flickr user jeffreyww

In Amerika gibt es alle möglichen Arten von Restaurants. Von japanischen Maid Cafés zu Hulk Hogans Pastamania– die USA ist Schmelztiegel für Restaurants jedes Glaubens und jeder Couleur.

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Es gibt sogar ein Restaurant, wo die Kellner die Kunden mit Brötchen bewerfen. Moment, es ist sogar eine Kette.

Lambert's Café, eine Mini-Restaurantkette in den Bundesstaaten Missouri und Alabama, ist laut seinem eigenen Slogan das „Home of Throwed Rolls". Einer Erzählung zufolge sollen die Kellner „die leichten Hefegeschosse … aus großer Entfernung quer durch den riesigen Speiseraum" schmeißen. „Die Kunden strecken ihre Hände in die Höhe wie Möchtegern-Feldspieler, um die heißen Brötchen aufzufangen." Die Website? Throwedrolls.com, natürlich.

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Die meisten Leute, von denen viele in Bussen und Tourgruppen kommen, empfinden Lambert's Café und seine „geworfenen" Brötchen als Abwechslung. Wie auf der Website steht: „Letztes Jahr backten wir durchschnittlich 520 Dutzend Brötchen pro Tag, insgesamt waren es 2.246.400 einzelne Brötchen." Jedes Brötchen—oder zumindest der Großteil—wurde den Gästen mit einem Wurf in die ungefähre Richtung ihres Kopfes gescheuert.

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Foto von gregthebusker via Flickr.

Viele berühmte Gäste—von Elvis zu Jay Leno—haben Lambert's schon mit ihrem Besuch beehrt. Aber eine Kundin war nicht besonders begeistert vom einzigartigen „Tischservice" in Lambert's Café. Diesem ernsthaften Unmut verleiht sie jetzt in Form einer Klage Ausdruck.

Laut ihres Anwalts William Meehan, mit dem unsere amerikanischen Kollegen von MUNCHIES gestern gesprochen haben, ist die Klägerpartei in diesem Fall Troy Tucker, eine ältere Frau, die vergangenen September ein paar Stunden außerhalb von St. Louis auf einem Ausflug mit ihrer Kirchengruppe unterwegs war. Als die Gruppe eine Pause machte, um sich in Lambert's Café in Sikeston, Missouri, zu stärken, wurde Frau Tucker von einem Brötchen ins Auge getroffen und erlitt eine Verletzung an der Hornhaut.

Meehan sagte, eine Operation wäre bei Tucker nicht notwendig gewesen, medizinische Behandlung jedoch schon. In einer Rechtsbeschwerde, die diese Woche eingereicht wurde, fordert Tucker eine Entschädigung von mindestens 25.000 Dollar [ca. 22.500 Euro], um ihre Arzt- und Anwaltskosten zu decken.

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Meehan sagte zu uns, es handle sich um fahrlässiges Verhalten seitens des Restaurants. Er erklärte weiter: Wenn man in ein Restaurant geht und „der Kellner Brandy auf der Tischdecke ausschüttet und dann jemand ein Streichholz fallen lässt und du dabei Verbrennungen erleidest, haftet das Restaurant."

Wir fragten Meehan, ob das Restaurant seine Gäste vorwarnt, dass sie in der Schusslinie sein werden. Er sagte, ihm wäre nichts in diese Richtung bekannt, aber er hätte das Restaurant noch nie besucht.

Experten spekulieren, dass Tuckers Klage aufgrund der Werbung von Lambert's Café auf wackligen Beinen steht. Immerhin besuchen die Kunden ein Restaurant mit dem Wissen, dass man seine Brötchen dort zugeworfen bekommt. Wie ein Blogger im Juni über einen vergleichbaren Fall im Zusammenhang mit dem Tucker-Fall schrieb: „Die Kansas City Royals und ihr Maskottchen tragen nicht die Schuld, nachdem ein Hotdog einen Mann ins Gesicht traf und seine Netzhaut beschädigte. In diesem Fall wurde auf die ‚Baseball'-Regel hingewiesen und die Geschworenen waren sich einig, dass der Mann teilweise Verantwortung für das persönliche Bewusstsein trägt, indem er das Baseball-Stadion betreten hatte."

Wird dieser Präzedenzfall zur Ablehnung Tuckers Klage führen?

Meehan sagte zu uns, er wäre nicht besorgt. Er ist der Meinung, das Restaurant sei verantwortlich und er werde es vor Gericht beweisen.

Andererseits sagte der Manager des Restaurants Jerry Johnson zu einem regionalen Nachrichtensender, dass „die Kellner nie die Absicht haben, jemanden mit den Brötchen zu verletzen". Johnson sagte dem Fernsehsender, dass es nicht das erste Mal sei, dass „jemand Geld verlangt, nachdem er von einem der Brötchen getroffen wurde." Er sagte auch, dass in manchen dieser Fälle die Versicherung des Restaurants für die Arztkosten aufkam. Als wir gestern anriefen, wollte er keinen weiteren Kommentar abgeben.

Wird Tucker ihre Klage durchbringen? Wer weiß.

Wie auf der Website vom Lambert's Café steht, lebt das Restaurant nach „Norman Ray Lamberts 13 goldenen Regeln". Die erste lautet: „Wie in der Bibel steht: ‚Was du nicht willst, das man dir tut, das füg auch keinem anderen zu.'"

Und wir wollen ja alle, dass Brötchen nach uns geschmissen werden, oder?