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NOMA

Selbst im noma spielen alle nur noch Pokémon Go

Einen Tisch im noma zu bekommen ist fast schon ein Ding der Unmöglichkeit: Verwöhnte Blagen.
Hilary Pollack
Los Angeles, US

Einen Tisch im noma in Kopenhagen zu bekommen ist schwer. Richtig schwer. Also fast schon unmöglich.

Sobald das Restaurant, was als eines der besten der Welt gilt (wenn nicht sogar als das beste), die Reservierungen freischaltet, kloppen sich 20.000 Menschen regelrecht darum. Innerhalb weniger Nanosekunden sind alle Tische für die nächsten Monate komplett ausgebucht. Es ist ein bisschen so, als würde man versuchen, Tickets für ein Konzert von Kanye West zu bekommen—in einer kleinen Location mitten in New York. Die Chancen stehen ziemlich, ziemlich schlecht.

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Aber wenn man es dann einmal in die Bastion der Nordischen Küche geschafft hat, stellen sich einem schon die nächsten Fragen: Was zieht man an? Wo wird man sitzen? Was wird man essen? Und vor allem: Wie viele Pokémon kann man fangen, während man am Tisch mit seinem Smartphone rumspielt?

Ja, selbst im weltberühmten Restaurant tummeln sich Smartphone-Zombies, in der Hoffnung, „sie alle zu schnappen". So berichtet zumindest Besitzer Schrägstrich Koch René Redzepi in einem Tweet.

Lunch today: 6 people played Pokemon go the entire meal

— Rene Redzepi (@ReneRedzepiNoma) July 14, 2016

Foodies aus der ganzen Welt in seinem Restaurant sind nicht etwa total aufgeregt, weil sie endlich in den Genuss von Moos mit Schokoladenüberzug oder gegrilltem Barlauch mit Jakobsmuschelcreme kommen, sondern weil sie Pummeluffs, Schiggys und andere virtuelle Viecher bei Pokémon Go fangen können—auch wenn das Spiel zu dem Zeitpunkt in Dänemark noch nicht offiziell erschienen war.

Das kotzt—verständlicherweise—Kollegen und diejenigen, die immer noch auf ihren Tisch im noma warten, an.

@ReneRedzepiNoma I guess some people don't think it's that big a deal to be at a table that most of us would cut off an arm to be at. #sigh — Lone Koefoed Hansen (@koefoed) July 14, 2016

@ReneRedzepiNoma I'm surprised by this. They pay quite a bit for an experience and they decide to play a game instead.. That's kind of sad

— kayfriso#TeamGrubbin (@kayfrizo) July 14, 2016

@ReneRedzepiNoma We're doomed. Stupidity has finally won in every possible way. — Mauricio (@M_H_D) July 14, 2016

Aber wie das bei vielen Dingen so ist: Menschen vergessen schnell, wie viel Glück sie haben, und das Essen im weltbesten Restaurant wird ganz selbstverständlich, sobald man endlich den Tisch ergattert hat. Wieso sollte man sich auch der ausgezeichneten skandinavischen Küche widmen, wenn es Ponitas zu fangen gibt?

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Sobald man ein Mewtu gefangen hat, ist es wohl ähnlich wie mit der noma-Reservierung. Na ja, ein Pokémon in der Hand ist wohl besser als zwei auf dem Dach.